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Eine Reise zum entlegensten Ort der Welt. Eine Reise in eine vergessene Welt. Grönland. Die größte Insel der Welt. Unweit des Nordpols, umgeben von den mächtigsten Eisbergen der Nordhalbkugel. Heimat der Inuit. Als Birgit Lutz, Autorin und Abenteurerin, 2013 im Rahmen einer Expedition erstmals in den Osten der Insel kommt, ist sie fasziniert. Sie kehrt mehrmals nach Ostgrönland zurück, das erst vor etwa 130 Jahren von den Europäern entdeckt wurde. Lutz trifft Menschen, die noch in Erdhäusern aufgewachsen sind. Jugendliche, denen beim rasanten Anschluss an den modernen Lebensstil die Identität…mehr

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Produktbeschreibung
Eine Reise zum entlegensten Ort der Welt. Eine Reise in eine vergessene Welt. Grönland. Die größte Insel der Welt. Unweit des Nordpols, umgeben von den mächtigsten Eisbergen der Nordhalbkugel. Heimat der Inuit. Als Birgit Lutz, Autorin und Abenteurerin, 2013 im Rahmen einer Expedition erstmals in den Osten der Insel kommt, ist sie fasziniert. Sie kehrt mehrmals nach Ostgrönland zurück, das erst vor etwa 130 Jahren von den Europäern entdeckt wurde. Lutz trifft Menschen, die noch in Erdhäusern aufgewachsen sind. Jugendliche, denen beim rasanten Anschluss an den modernen Lebensstil die Identität abhandengekommen ist. Und Europäer, die sich hier ein entschleunigtes Leben erhofften. Sie findet Menschen, die zwischen zwei Welten leben, und wird selbst immer wieder auf die Probe gestellt - etwa, als sie mit zur Robbenjagd geht und das Jägerleben aus der Perspektive jener erlebt, die es seit Jahrhunderten führen. Birgit Lutz gelingt ein fesselndes, einfühlsames Porträt Ostgrönlands in einer einmaligen Zeit - dem Moment, in dem eine Kultur für immer verschwindet.

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Autorenporträt
Birgit Lutz, Jahrgang 1974, ist auf Skiern von der russischen Eisstation Barneo zum Nordpol marschiert und hat Grönland durchquert. Nach einer Reise zum Nordpol im August 2007 spezialisierte sich die Journalistin auf die Arktis. Als Expeditionsleiterin hält sie an Bord von Schiffen Vorträge über das gefährdete Ökosystem und ist auch an Land eine gefragte Vortragsrednerin. Für das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung arbeitet sie an einem Plastik- Projekt. Ihre unter anderem in der Süddeutschen Zeitung oder dem Magazin des Schweizer Tagesspiegels erschienenen Reportagen wurden mehrfach ausgezeichnet. Für »Heute gehen wir Wale fangen« verbrachte sie drei Monate in Ostgrönland. In ihrem neuen Buch »Nachruf auf die Arktis« rekapituliert sie eine Reise nach Spitzbergen und geht mit Experten den Ursachen und Folgen des Klimawandels auf den Grund. Birgit Lutz lebt am Schliersee.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.09.2018

Die Moderne der Eiszeit

Vielleicht ist es ja so: Birgit Lutz war fünfzehn Mal am Nordpol und hat das Inlandeis von Grönland durchquert, ist also oft und lange gegangen, auf Skiern, Schritt für Schritt. Das hat sich auf ihre Art zu schreiben übertragen, und das ist ein Segen. Sie beobachtet in Ruhe und schreibt mit langem Atem. Nachdem sie 2013 das grönländische Inlandeis durchquert hatte, schlich sich bei ihr das Gefühl ein, an Grönland vorbeigelaufen zu sein. Und so kehrt sie zurück - nach Ostgrönland, mehrmals, nun nicht als Expeditionsleiterin, und lebt in Tassilaq, dem einzig größeren Ort an der Ostküste, und macht, wofür Abenteurer meist keine Zeit haben: Sie lebt mit den Menschen, spricht mit vielen und beobachtet, wie das ist, wenn eine Kultur binnen kürzester Zeit von einem ursprünglichen Leben als Jäger in Eis und Einsamkeit in die moderne Welt katapultiert wurde. Mit allen Nachteilen. Und vielen Vorteilen. Und einer Zukunft, die ungewiss ist, weil, sagt Lutz, das, was die Menschen gelernt haben, heute nichts mehr zählt: zu wissen, wo Muscheln wachsen oder wann die Wale kommen. Während viele Völker von einer Jägerkultur über die Sesshaftigkeit der Landwirtschaft ins moderne Leben hineinwuchsen, mussten die Ostgrönländer diese Stufe überspringen. Bei ihnen wächst nichts, und auf dem Weg in die Internetzukunft sind nicht alle schnell mitgekommen. Lutz schreibt auch über Alkoholmissbrauch, Inzest und Suizid, hält sich aber mit einem Urteil zurück und fällt keine vorschnellen Schlüsse. Sie lässt Einheimische zu Wort kommen - Robbenjäger, Pfarrer und eine Politikerin. Sie stellt eigene Erlebnisse und Beobachtungen dazu, und so entsteht nach und nach ein Bild. Man spürt ihre Trauer über manche Zustände, aber auch die Ratlosigkeit. Und sie schreibt vom Glück, das sie durchfließt, wenn sie eintaucht in die Ruhe der Natur, zwischen Felsen, Eisbergen und dem Meer.

bär

"Heute gehen wir Wale fangen... Wie mich die Grönländer mit in ihre Welt nahmen" von Birgit Lutz. btb Verlag, München 2017. 448 Seiten, 100 Fotos. Gebunden, 25 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»ein ebenso persönlicher wie informativer Bericht über eine Kultur, die gerade für immer verschwindet.« Süddeutsche Zeitung