Den Namen der amerikanischen Schriftstellerin Donna Leon (Jg. 1942) verbindet man eigentlich mit Venedig und dem melancholischen Polizisten und Sympathieträger Guido Brunetti. Mit „Himmlische Juwelen“ hat Donna Leon, die gerade 70 Jahre geworden ist, einen Venedig-Roman geschrieben, der jedoch nicht
von „ihrem“ Commissario Brunetti handelt. Vielmehr begibt sich die Autorin auf musikalisches…mehrDen Namen der amerikanischen Schriftstellerin Donna Leon (Jg. 1942) verbindet man eigentlich mit Venedig und dem melancholischen Polizisten und Sympathieträger Guido Brunetti. Mit „Himmlische Juwelen“ hat Donna Leon, die gerade 70 Jahre geworden ist, einen Venedig-Roman geschrieben, der jedoch nicht von „ihrem“ Commissario Brunetti handelt. Vielmehr begibt sich die Autorin auf musikalisches Terrain.
Gemeinsam mit der römischen Mezzo-Sopranistin Cecilia Bartoli möchte Leon den fast vergessenen italienischen Barock-Komponisten Agostino Steffani (1654-1728) näherbringen. Während Bartoli eine CD mit Steffani-Arien eingespielt hat, stellt Leon den Musico in den Mittelpunkt ihres neuen Romans.
Hauptakteurin ist allerdings die Musikwissenschaftlerin Caterina Pellegrini, die von einer Stiftung beauftragt wird, den Nachlass von Agostino Steffani näher zu untersuchen. Es handelt sich um zwei Truhen aus Steffanis Besitz, die nach seinem Tod in den Vatikan gerieten und nun wieder aufgetaucht sind.
Während Pellegrini darauf hofft, in der Hinterlassenschaft vielleicht unveröffentlichte Werke des Komponisten zu finden, hoffen zwei gierige Erben eher auf finanziell Verwertbares. Und dann ist da noch der elegante Rechtsanwalt Moretti, den die beiden Cousins eingeschaltet haben.
Bei ihren Recherchen stößt Pellegrini auf immer mehr Unstimmigkeiten im Leben des geheimnisumwitterten Komponisten. Steffani entpuppt sich als schillernde Gestalt, der womöglich in einen Sexskandal, ja einen Mordfall seiner Zeit verwickelt war. Schließlich stößt Pellegrini in den Dokumenten auf „heimliche Juwelen“.
Fazit: Ein spannender und rätselhafter Venedig-Roman - auch ohne Brunetti.