Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, , Sprache: Deutsch, Abstract: Zwischen 1751 und 1753 schuf der böhmische Künstler Joseph Seifrit fünf monumentale Bühnenbilder, in denen 14 (später 15) Szenen aus der Passion Christi gezeigt werden können. Dieses Teatrum Sacrum wurde speziell für das Kloster Neuzelle angefertigt. Ihm liegt ein durchdachtes theologische Konzept zugrunde. Die Passionsgeschichte spielt sich eigentlich im Hintergrund der einzelnen Szenen ab. Im Vordergrund stehen allgemeine Aussagen zu christlichen Werten und Inhalten. Der intensive didaktische Charakter der Neuzeller Passionsdarstellungen ergibt sich aus der besonderen Stellung des Klosters als katholisches Zentrum in einem überwiegend protestantischen Umfeld. Zur Zeit der Reformation gehörte Neuzelle (d. h. die Niederlausitz) zum Königreich Böhmen und unterstand somit einem katholischen Landesherrn. Auch nach der Übernahme der Niederlausitz durch das Kurfürstentum Sachsen im Jahr 1635 blieb das Kloster erhalten und die engen Verbindungen in den böhmischen Kulturraum bestehen. Die Idee zu einem sakralen Kulissentheater wurde sicherlich auch durch diese Verbindung vermittelt, denn im Herrschaftsraum der Habsburger waren ähnliche Passionsdarstellungen verbreitet, von denen sich aber nur wenige in Oberbayern und Tirol erhalten haben. Doch die Neuzeller Passionsdarstellungen unterscheiden sich wesentlich von den Vergleichsbeispielen. Nach Umfang, theologisch-didaktischem Konzept und Erhaltungszustand sind sie ein besonderes Zeugnis barocker Frömmigkeit. Im Jahr 2015 wurde für das Himmlische Theater eigens ein neues Museum im Kloster Neuzelle errichtet. Die vorliegende Publikation beschreibt erstmals alle 15 Szenen.
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