„Mein eigenes Leben steht auf dem Prüfstein und plötzlich weiß ich, dass ich mich nicht unterkriegen lassen werde. Nicht von einem Mann, nicht von diesem Leben auf dem Dorf, nicht von der Vergangenheit. Vor allem nicht von der Vergangenheit.“
Kapitel 15
Von einem Tag auf den anderen steht Fees
Leben Kopf. Ohne Freund, Job und Wohnung nimmt sie widerwillig das Angebot ihres Vaters an, für kurze…mehr„Mein eigenes Leben steht auf dem Prüfstein und plötzlich weiß ich, dass ich mich nicht unterkriegen lassen werde. Nicht von einem Mann, nicht von diesem Leben auf dem Dorf, nicht von der Vergangenheit. Vor allem nicht von der Vergangenheit.“
Kapitel 15
Von einem Tag auf den anderen steht Fees Leben Kopf. Ohne Freund, Job und Wohnung nimmt sie widerwillig das Angebot ihres Vaters an, für kurze Zeit wieder in ihren Heimatort Süderbüll zu ziehen, um dort ein Meereskunde-Museum mit aufzubauen.
Eigentlich ihr Traum, doch zurück in die Heimat? Mit Süderbüll verbindet Fee wohl nicht die besten Erinnerungen, ist sie doch vor 12 Jahren überstürzt von dort geflohen und nie mehr zurückgekehrt…
„Hinter den Wolken leuchtet ein neuer Tag“ beginnt locker und unterhaltsam, auch wenn einem Fee leidtut, als ihre Welt zerbricht. Liane Wilmes Ton bleibt auch leicht und flüssig zu lesen, doch im Verlauf wird das, was wie ein seichter Frauenroman beginnt, eine tiefgehende Geschichte, die mich wirklich sehr berührt hat.
Aber erst Mal katapultiert der Hundekacke-Tag Fee und uns raus aus ihrem gewohnten Leben und rein nach Süderbüll, wo sie gleich mal mit eigenwilligen Yoga-Praktiken und interessanten ArbeitskollegInnen bekannt wird. Ihre Freunde von früher nehmen sie bereitwillig auf, doch schnell wird klar, dass es einen dunklen Fleck in Fees Vergangenheit gibt. Ein Erlebnis, das sie selber nicht beleuchten will und auch vor dem Leser noch versteckt hält.
Im Verlauf der dahinfliegenden Seiten entwickeln sich zwei Zeitstränge, die durchaus interessanten Geschehnisse um das entstehende Museum und ihre Ankommen jetzt, und die Zeit kurz vor ihrer Abreise vor 12 Jahren, ihr Abschlussjahr. Ein Jahr, dass eigentlich von Vorfreude, Lernen, Feiern, Jung- und Glücklichsein geprägt sein sollte… Doch das Schicksal hielt anders für sie bereit.
Je mehr Fee die Vergangenheit an sich heranlässt, umso mehr beginnt sie sich mit dem Damals zu versöhnen. Und vor allem, endlich zu verzeihen, auch und vor allem sich selbst… Mehr als einmal habe ich mir ihr geweint – aber auch gelacht!
Schön waren auch die kurzen Einblicke in die nordfriesische Seele, die Gesprächigkeit, das Leben und Aufwachsen an der See!
Fazit: Ein wunderschöner Roman über den Blick auf die Vergangenheit, Fehler und Verzeihen, Freundschaft und natürlich Liebe, leicht und locker geschrieben.