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"Epistemologie" klingt nach einem Decknamen des philosophischen Geschäfts "Erkenntnistheorie". Die Ergänzung zu "historischer Epistemologie" scheint auch nicht dazu angetan, die Sache blutvoller zu machen. Doch der Eindruck täuscht, denn der Begriff steht gerade für eine Entwicklung, die aus blassen Fundierungstheorien Schritt für Schritt die Analyse der konkreten Formen unserer Wissenserzeugung - insbesondere auf dem Feld der Naturwissenschaften - machte. Hans-Jörg Rheinberger, Molekularbiologe und Direktor am Berliner Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, nimmt in seiner Einführung diese Entwicklung der historischen Konkretisierung von Epistemologie an der Wende zum neunzehnten Jahrhundert auf, um sie bis zu zeitgenössischen Positionen der Wissenschaftsphilosophie zu führen. Ob aus geistes- oder naturwissenschaftlicher Perspektive: Wer die Anbahnung eines undogmatischen, an den tatsächlichen - und divergierenden - Verfahrensweisen orientierten Verständnisses von empirischer Wissenschaft verstehen möchte, hat an diesem Bändchen einen exzellenten Leitfaden. (Hans-Jörg Rheinberger: "Historische Epistemologie zur Einführung". Junius Verlag, Hamburg 2007. 153 S., br., 12,90 [Euro].) hmay
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
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