Die Geschichte als Ganzes verstehend zu begreifen - diesem Ziel dient Ernst Noltes großes Buch. Seine bisherige Beschäftigung mit Zeitgeschichte und vor allem mit den modernen Ideologien erhält damit den denkbar größten zeitlichen Rahmen. »Historische Existenz« meint die Geschichte im Ganzen, nämlich den Zeitabschnitt von etwa 5000 Jahren zwischen der Vorgeschichte und unserer Gegenwart, die der Anfang einer möglicherweise unabsehbar langen »Nachgeschichte« sein könnte. Eine Begrenztheit der Geschichte ist seit Hegel zum Thema für Historiker und Geschichtsphilosophen geworden. Ernst Nolte nähert sich dieser Frage nicht auf »universalhistorische« Weise, sondern er analysiert die wichtigsten Kategorien der historischen Existenz wie Religion, Staat, Adel, Krieg und Frieden, Stadt und Land, das Aufbegehren und die Linke, ohne dabei auf erzählende Kapitel zu verzichten. Die »Nachgeschichte« ist für Nolte indessen keine fraglose Realität, die durch eine klare Grenze von der Geschichte abgetrennt ist. Wenn er in diesem Buch der Geschichte des 20. Jahrhunderts den weitestmöglichen Rahmen zu geben versucht, so bleibt er gleichwohl ein Geschichtsdenker, der sich von den großen Konstruktionen einer »Geschichtsphilosophie« fernhält. »Historische Existenz« ist das Opus magnum eines großen Gelehrten und zugleich unentbehrliche Lektüre für alle, die sich für die Geschichte als Ganzes interessieren.
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