Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Unter welchen Bedingungen werden bestehende morphologische Formen konserviert - welche Faktoren begünstigen die Entstehung von Irregularität und Differenzierung? Sprachwissenschaftler wie MAYERTHALER (1981) oder WURZEL (1994) sind der Auffassung, dass die Prinzipien der Einfachheit und des Ikonismus das oberste Ziel von Sprachwandel sind und irreguläre Entwicklungen unnatürlich und wenn überhaupt, nur von temporärer Dauer sein können. Neben der Natürlichkeitstheorie existiert die Ökonomietheorie, die über erstere Theorie in dem Punkt hinausgeht, dass zusätzlich die essentielle Rolle von sprachexternen Faktoren wie die Bedeutung von Gebrauchsfrequenzen berücksichtigt wird. Hierbei steht im Fokus der Betrachtung, dass reguläre Formen zwar oftmals produktiv sind, aber Einheitlichkeit dennoch nicht als primäres und übergeordnetes Ziel einer Sprache und auch nicht von Sprachwandel betrachtet werden kann. Um dies zu verdeutlichen, wird in Kapitel 2 zunächst das Konzept der morphologischen Natürlichkeit erläutert. Im Anschluss werden dann ausgewählte Schwachpunkte der Natürlichkeitstheorie skizziert. In Kapitel 3 soll im Rahmen der Ökonomietheorie untersucht werden, welche Rolle Gebrauchs- und kategorielle Frequenzen bei der Entstehung von unregelmäßigen morphologischen Strukturen spielen. In Kapitel 3.4 werden Irregularisierungen hinsichtlich der Relevanz verschiedener Verbalkategorien erklärt, die Irregularisierung eher fördern beziehungsweise hemmen. An ausgewählten Beispielen wie dem nhd. Verb haben sollen Nutzen und Effektivität von differenzierten Formen verdeutlicht werden.
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