In den 1970er Jahren konstituierte sich die Geschichtsdidaktik in Westdeutschland als wissenschaftliche Disziplin. In den Mittelpunkt stellte sie Leitbegriffe wie Lernzielorientierung, Geschichtsbewusstsein, Schülerinteresse und Emanzipation. Schülerinnen und Schüler sollten historisch denken lernen. An dieser Diskussion waren als Didaktiker im Wesentlichen zwei politische Generationen beteiligt: die »45er« und die »68er«. In diesem Band sind lebensgeschichtliche Interviews mit Geschichtsdidaktikern zusammengestellt, die einen wesentlichen Anteil an dieser Entwicklung hatten. Gefragt wird nach biographischen Prägungen, nach der Wahrnehmung gesellschaftlicher Wirklichkeit und nach dem Verständnis von Geschichtsdidaktik. In den Gesprächen wird deutlich, dass die Entwicklung nicht unumstritten war und die Debatte darüber zum Teil polemische Züge annahm. Einen Höhepunkt dieser schroffen Auseinandersetzung markierte eine Kontroverse beim Mannheimer Historikertag 1976, die im zweiten Teil des Bandes erstmals dokumentiert wird.
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