The mobilization of local ideas about racial difference has been important in generating, and intensifying, civil wars that have occurred since the end of colonial rule in all of the countries that straddle the southern edge of the Sahara Desert. From Sudan to Mauritania, the racial categories deployed in contemporary conflicts often hearken back to an older history in which blackness could be equated with slavery and non-blackness with predatory and uncivilized banditry. This book traces the development of arguments about race over a period of more than 350 years in one important place along the southern edge of the Sahara Desert: the Niger Bend in northern Mali. Using Arabic documents held in Timbuktu, as well as local colonial sources in French and oral interviews, Bruce S. Hall reconstructs an African intellectual history of race that long predated colonial conquest, and which has continued to orient inter-African relations ever since.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.09.2011Vorkoloniale Studien
Lokale Vorstellungen über rassische Differenzen spielten eine wichtige Rolle für die Generierung und Intensivierung von nachkolonialen Bürgerkriegen in den Regionen am Südrand der Sahara, am Horn von Afrika oder im Gebiet der Großen Seen. Die Analyse dieser Phänomene habe jedoch, schreibt Bruce Hall, darunter gelitten, dass "Rasse" meist als ausschließlich europäisch-amerikanische Ideologie gedeutet und das Sprechen von Afrikanern über Rasse lediglich als aus der Kolonialzeit herrührendes "falsches Bewusstsein" abgetan wurde. In seiner substantiellen, nicht zuletzt auf der sorgfältigen Auswertung arabischer Quellen beruhenden Untersuchung zum nördlichen Mali argumentiert der an der Duke University lehrende Historiker hingegen, dass "es eine Geschichte des Rassenkonzepts in Afrika gibt, die nicht kolonialen Logiken gehorcht". Diese Geschichten manifestieren sich etwa in den Schriften muslimischer Intellektueller bereits weit vor der Kolonialperiode, häufig in Verbindung mit Diskursen über Sklaverei. Freilich gab es in der westafrikanischen Sahelzone "weder einen Arthur de Gobineau noch einen Herbert Spencer". Denken in Kategorien der Rasse war hier - wie in Europa - im Übrigen keineswegs kohärent, und die konkreten Effekte dieses Denkens auf die sozialen Beziehungen der Menschen gestalteten sich höchst unterschiedlich. Mit Nachdruck plädiert Hall für die analytische Nützlichkeit des Konzepts "Rasse", weil es helfe, zu erkennen, wann lokale Vorstellungen sich mit umfassenderen sozialen Phänomenen verknüpften. (Bruce S. Hall: "A History of Race in Muslim West Africa, 1600-1960". Cambridge University Press, New York u.a. 2011,. 352 S., geb., 59,- [Euro])
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Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Lokale Vorstellungen über rassische Differenzen spielten eine wichtige Rolle für die Generierung und Intensivierung von nachkolonialen Bürgerkriegen in den Regionen am Südrand der Sahara, am Horn von Afrika oder im Gebiet der Großen Seen. Die Analyse dieser Phänomene habe jedoch, schreibt Bruce Hall, darunter gelitten, dass "Rasse" meist als ausschließlich europäisch-amerikanische Ideologie gedeutet und das Sprechen von Afrikanern über Rasse lediglich als aus der Kolonialzeit herrührendes "falsches Bewusstsein" abgetan wurde. In seiner substantiellen, nicht zuletzt auf der sorgfältigen Auswertung arabischer Quellen beruhenden Untersuchung zum nördlichen Mali argumentiert der an der Duke University lehrende Historiker hingegen, dass "es eine Geschichte des Rassenkonzepts in Afrika gibt, die nicht kolonialen Logiken gehorcht". Diese Geschichten manifestieren sich etwa in den Schriften muslimischer Intellektueller bereits weit vor der Kolonialperiode, häufig in Verbindung mit Diskursen über Sklaverei. Freilich gab es in der westafrikanischen Sahelzone "weder einen Arthur de Gobineau noch einen Herbert Spencer". Denken in Kategorien der Rasse war hier - wie in Europa - im Übrigen keineswegs kohärent, und die konkreten Effekte dieses Denkens auf die sozialen Beziehungen der Menschen gestalteten sich höchst unterschiedlich. Mit Nachdruck plädiert Hall für die analytische Nützlichkeit des Konzepts "Rasse", weil es helfe, zu erkennen, wann lokale Vorstellungen sich mit umfassenderen sozialen Phänomenen verknüpften. (Bruce S. Hall: "A History of Race in Muslim West Africa, 1600-1960". Cambridge University Press, New York u.a. 2011,. 352 S., geb., 59,- [Euro])
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