Allan H. Meltzer's monumental history of the Federal Reserve System tells the story of one of America's most influential but least understood public institutions. This first volume covers the period from the Federal Reserve's founding in 1913 through the Treasury-Federal Reserve Accord of 1951, which marked the beginning of a larger and greatly changed institution.To understand why the Federal Reserve acted as it did at key points in its history, Meltzer draws on meeting minutes, correspondence, and other internal documents (many made public only during the 1970s) to trace the reasoning behind its policy decisions. He explains, for instance, why the Federal Reserve remained passive throughout most of the economic decline that led to the Great Depression, and how the Board's actions helped to produce the deep recession of 1937 and 1938. He also highlights the impact on the institution of individuals such as Benjamin Strong, governor of the Federal Reserve Bank of New York in the 1920s, who played a key role in the adoption of a more active monetary policy by the Federal Reserve. Meltzer also examines the influence the Federal Reserve has had on international affairs, from attempts to build a new international financial system in the 1920s to the Bretton Woods Agreement of 1944 that established the International Monetary Fund and the World Bank, and the failure of the London Economic Conference of 1933.Written by one of the world's leading economists, this magisterial biography of the Federal Reserve and the people who helped shape it will interest economists, central bankers, historians, political scientists, policymakers, and anyone seeking a deep understanding of the institution that controls America's purse strings."e;It was 'an unprecedented orgy of extravagance, a mania for speculation, overextended business in nearly all lines and in every section of the country.' An Alan Greenspan rumination about the irrational exuberance of the late 1990s? Try the 1920 annual report of the board of governors of the Federal Reserve. . . . To understand why the Fed acted as it did at these critical moments and many others would require years of study, poring over letters, the minutes of meetings and internal Fed documents. Such a task would naturally deter most scholars of economic history but not, thank goodness, Allan Meltzer."e; Wall Street Journal"e;A seminal work that anyone interested in the inner workings of the U. S. central bank should read. A work that scholars will mine for years to come."e; John M. Berry, Washington Post"e;An exceptionally clear story about why, as the ideas that actually informed policy evolved, things sometimes went well and sometimes went badly. . . . One can only hope that we do not have to wait too long for the second installment."e; David Laidler, Journal of Economic Literature"e;A thorough narrative history of a high order. Meltzer's analysis is persuasive and acute. His work will stand for a generation as the benchmark history of the world's most powerful economic institution. It is an impressive, even awe-inspiring achievement."e; Sir Howard Davies, Times Higher Education Supplement
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.02.2011Die Geschichte der Fed
Allan Meltzer beschreibt die Jahre von 1913 bis 1986
Keine Zentralbank der Welt steht so im Mittelpunkt der Öffentlichkeit wie die amerikanische Federal Reserve. Ihre Geschichte erforscht und beschreibt seit vielen Jahren Allan H. Meltzer von der Carnegie-Mellon-Universität in Pittsburgh. Meltzer, geboren im Jahre 1928, zählt seit Jahrzehnten zu den angesehensten monetären Ökonomen in Amerika. Neben Milton Friedman und Karl Brunner war er einer der führenden Vertreter des Monetarismus.
Den ersten Band seiner Monumentalgeschichte hat Meltzer 2003 vorgelegt. Das Buch umfasste die Jahre 1913 bis 1951 und damit unter anderem die Große Depression der dreißiger Jahre. Schon in diesem Werk gelangte Meltzer zu seiner grundsätzlichen Beurteilung der Fed: Ihre Führungen seien persönlich gewöhnlich integer gewesen; allerdings habe die Fed häufiger eine schlechte Geldpolitik als Folge politischer Pressionen oder falscher geldpolitischer Überzeugungen betrieben. Der Verfasser hatte Zugang zu internen Unterlagen der Fed und den Nachlässen mehrerer amerikanischer Präsidenten, von denen seine Darstellung sehr profitiert.
Als kundiger Ökonom misst Meltzer die Politik der Fed vor allem an den dominierenden geldpolitischen Dogmen. So gelangte er zu dem Schluss, dass die Zentralbank in ihren ersten Jahrzehnten abwechselnd keiner oder einer falschen geldpolitischen Überzeugung anhing. Wie Milton Friedman und Anna Schwartz in ihrer berühmten Geldgeschichte der Vereinigten Staaten gelangte auch Meltzer alles in allem zu dem Schluss, dass die Fed in den frühen dreißiger Jahren eine expansivere Geldpolitik hätte betreiben müssen.
Nun hat der Amerikaner den zweiten Teil seiner Arbeit vorgelegt. Er behandelt die Jahre 1951 bis 1986 und verteilt sich angesichts eines Umfangs von 1312 Seiten auf zwei Bände. Auch hier gelangt Meltzer zu dem Schluss, die Fed habe in der Zeit der zunehmenden Inflation von 1965 bis 1980 versagt, weil sie sich nicht an einem langfristig angelegten Stabilitätskonzept, sondern an kurzfristigen Überlegungen im keynesianischen Geist orientierte.
Zu Beginn der fünfziger Jahre begann sich die Fed unter ihrem langjährigen Vorsitzenden William Martin neu zu orientieren. Martin beschnitt den bis dahin bedeutenden Einfluss der regionalen New Yorker Reservebank und stärkte das Gewicht der von der Regierung ernannten Führungsmitglieder in Washington. Die Wall Street hatte nun weniger zu melden, die Regierung freilich umso mehr. Martin verstand die Fed als "unabhängig innerhalb der Regierung". In der Praxis lief das darauf hinaus, dass man dem Finanzministerium die kurzfristige Konjunktursteuerung durch Schuldenaufnahme übertrug, die Fed aber darauf achtete, dass ihre Politik die Verschuldung nicht erschwerte. Bis in die Mitte der sechziger Jahre, als die Inflation niedrig blieb, bereitete diese Geldpolitik keine großen Probleme, aber im Zuge wachsender Inflationsraten wusste die Fed nicht mehr so genau, was sie tun sollte. Am größten sei die Abhängigkeit in den frühen siebziger Jahren zu Zeiten des Fed-Vorsitzenden Arthur Burns und Präsident Richard Nixons gewesen, schreibt Meltzer.
Die siebziger Jahre waren in der akademischen Diskussion die Zeit, in der die bis dahin führenden Keynesianer von den Monetaristen zurückgedrängt wurden. Dies hatte durchaus Konsequenzen für die Geldpolitik, aber eher in Deutschland und der Schweiz, wo man sich monetaristischen Konzepten annäherte. Die Fed verweigerte sich monetaristischen Erkenntnissen, bis im Jahre 1979 Paul Volcker Vorsitzender der Zentralbank wurde. Die Inflationsrate war zweistellig, und nun bedurfte es einer radikaleren Politik.
Meltzer erkennt Volckers Leistung in der Bekämpfung der Inflation an, auch wenn er konzediert, dass Volckers "pragmatischer Monetarismus" aus sehr viel Pragmatismus und wenig Monetarismus bestand. Seine beeindruckende und vorbildliche Schilderung der Geschichte der Fed endet im Jahr 1986, also unmittelbar vor dem Wechsel von Volcker zu Alan Greenspan. Die hochinteressanten und kontroversen Greenspan-Jahre muss nun ein anderer Gelehrter beschreiben.
GERALD BRAUNBERGER.
Allan H. Meltzer: A History of the Federal Reserve, Volume 2, 2 Bände.
University of Chicago Press, Chicago 2010, 1312 Seiten, 150 Dollar
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Allan Meltzer beschreibt die Jahre von 1913 bis 1986
Keine Zentralbank der Welt steht so im Mittelpunkt der Öffentlichkeit wie die amerikanische Federal Reserve. Ihre Geschichte erforscht und beschreibt seit vielen Jahren Allan H. Meltzer von der Carnegie-Mellon-Universität in Pittsburgh. Meltzer, geboren im Jahre 1928, zählt seit Jahrzehnten zu den angesehensten monetären Ökonomen in Amerika. Neben Milton Friedman und Karl Brunner war er einer der führenden Vertreter des Monetarismus.
Den ersten Band seiner Monumentalgeschichte hat Meltzer 2003 vorgelegt. Das Buch umfasste die Jahre 1913 bis 1951 und damit unter anderem die Große Depression der dreißiger Jahre. Schon in diesem Werk gelangte Meltzer zu seiner grundsätzlichen Beurteilung der Fed: Ihre Führungen seien persönlich gewöhnlich integer gewesen; allerdings habe die Fed häufiger eine schlechte Geldpolitik als Folge politischer Pressionen oder falscher geldpolitischer Überzeugungen betrieben. Der Verfasser hatte Zugang zu internen Unterlagen der Fed und den Nachlässen mehrerer amerikanischer Präsidenten, von denen seine Darstellung sehr profitiert.
Als kundiger Ökonom misst Meltzer die Politik der Fed vor allem an den dominierenden geldpolitischen Dogmen. So gelangte er zu dem Schluss, dass die Zentralbank in ihren ersten Jahrzehnten abwechselnd keiner oder einer falschen geldpolitischen Überzeugung anhing. Wie Milton Friedman und Anna Schwartz in ihrer berühmten Geldgeschichte der Vereinigten Staaten gelangte auch Meltzer alles in allem zu dem Schluss, dass die Fed in den frühen dreißiger Jahren eine expansivere Geldpolitik hätte betreiben müssen.
Nun hat der Amerikaner den zweiten Teil seiner Arbeit vorgelegt. Er behandelt die Jahre 1951 bis 1986 und verteilt sich angesichts eines Umfangs von 1312 Seiten auf zwei Bände. Auch hier gelangt Meltzer zu dem Schluss, die Fed habe in der Zeit der zunehmenden Inflation von 1965 bis 1980 versagt, weil sie sich nicht an einem langfristig angelegten Stabilitätskonzept, sondern an kurzfristigen Überlegungen im keynesianischen Geist orientierte.
Zu Beginn der fünfziger Jahre begann sich die Fed unter ihrem langjährigen Vorsitzenden William Martin neu zu orientieren. Martin beschnitt den bis dahin bedeutenden Einfluss der regionalen New Yorker Reservebank und stärkte das Gewicht der von der Regierung ernannten Führungsmitglieder in Washington. Die Wall Street hatte nun weniger zu melden, die Regierung freilich umso mehr. Martin verstand die Fed als "unabhängig innerhalb der Regierung". In der Praxis lief das darauf hinaus, dass man dem Finanzministerium die kurzfristige Konjunktursteuerung durch Schuldenaufnahme übertrug, die Fed aber darauf achtete, dass ihre Politik die Verschuldung nicht erschwerte. Bis in die Mitte der sechziger Jahre, als die Inflation niedrig blieb, bereitete diese Geldpolitik keine großen Probleme, aber im Zuge wachsender Inflationsraten wusste die Fed nicht mehr so genau, was sie tun sollte. Am größten sei die Abhängigkeit in den frühen siebziger Jahren zu Zeiten des Fed-Vorsitzenden Arthur Burns und Präsident Richard Nixons gewesen, schreibt Meltzer.
Die siebziger Jahre waren in der akademischen Diskussion die Zeit, in der die bis dahin führenden Keynesianer von den Monetaristen zurückgedrängt wurden. Dies hatte durchaus Konsequenzen für die Geldpolitik, aber eher in Deutschland und der Schweiz, wo man sich monetaristischen Konzepten annäherte. Die Fed verweigerte sich monetaristischen Erkenntnissen, bis im Jahre 1979 Paul Volcker Vorsitzender der Zentralbank wurde. Die Inflationsrate war zweistellig, und nun bedurfte es einer radikaleren Politik.
Meltzer erkennt Volckers Leistung in der Bekämpfung der Inflation an, auch wenn er konzediert, dass Volckers "pragmatischer Monetarismus" aus sehr viel Pragmatismus und wenig Monetarismus bestand. Seine beeindruckende und vorbildliche Schilderung der Geschichte der Fed endet im Jahr 1986, also unmittelbar vor dem Wechsel von Volcker zu Alan Greenspan. Die hochinteressanten und kontroversen Greenspan-Jahre muss nun ein anderer Gelehrter beschreiben.
GERALD BRAUNBERGER.
Allan H. Meltzer: A History of the Federal Reserve, Volume 2, 2 Bände.
University of Chicago Press, Chicago 2010, 1312 Seiten, 150 Dollar
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