Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 2,3, Freie Universität Berlin (Osteuropa-Institut FB Geschichte), Veranstaltung: PS Einführung in die vergleichende Geschichtswissenschaft: Stalinismus und Nationalsozialismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Geschichte ist ein Prozess, in dem das Volk als träge, beeinflussbare Masse und Menschen mit politischen Ambitionen neben einander handeln und gegenseitig beeinflussen. Politisch erfolgreich wird derjenige, der die vorherrschenden Meinungen zu bündeln und mit seinen Interessen zu konkreten Zielen zu verbinden versteht. ,,Die Zeit sucht ihren Meister, aber in der Mehrzahl der Fälle findet sie ihn nicht; denken wir nur an die russische Revolution von 1905. Wenn aber ein Führer hervortritt - wie beispielsweise Kemal Pascha in der Türkei oder Mao in China -, dann kann er sich mitunter eine Position verschaffen, in der seine Persönlichkeit, seine individuellen Fähigkeiten und Anschauungen eine Bedeutung erlangen, die den Rahmen jeder normalen Erfahrung sprengt. Später, wenn sich seine Rolle erst einmal etabliert hat, ist es sehr schwierig, ihn wieder zu verdrängen, und ebendieser Fall ist, wie ich glaube, bei Hitler und Stalin eingetreten." Der Zustand der Atomisierung und Entstaatlichung der Gesellschaft, wie er bei Hannah Arendt beschrieben wird, spielte für den Erfolg beider Führer und ihrer totalitären Parteien eine wesentliche Rolle. Und doch können weder die Verhältnisse noch die individuellen Persönlichkeiten allein eine ausreichende Erklärung der Geschichte bieten. Mit der vorliegenden Untersuchung der Charaktere beider Führer soll keinesfalls ein rein institutionalistischer Weg eingeschlagen werden. Vielmehr wird von der Formel ,,dem Führer entgegenarbeiten" ausgegangen, wodurch sich eine Diskussion Intentionalismus versus Funktionalismus erübrigt.