Ein großartiges, sehr lesenswertes Werk von Karina Urbach: informativ, aufschlussreich, spannend, wohl strukturiert, insg. toll geschrieben. Sehr gern gelesen.
Es gibt zwei Teile: „Heimliche Helfer in der Ära vor Hitler“ und „Hitlers heimliche Helfer“.
Teil I bildet eine reichhaltige Basis für
das im Titel genannte Thema. Gerade hier liest man viel Aufschlussreiches u.a., wie man die…mehrEin großartiges, sehr lesenswertes Werk von Karina Urbach: informativ, aufschlussreich, spannend, wohl strukturiert, insg. toll geschrieben. Sehr gern gelesen.
Es gibt zwei Teile: „Heimliche Helfer in der Ära vor Hitler“ und „Hitlers heimliche Helfer“.
Teil I bildet eine reichhaltige Basis für das im Titel genannte Thema. Gerade hier liest man viel Aufschlussreiches u.a., wie man die heimlichen Helfer definiert, wie sie sich von anderen, ähnlichen Interessenvertretern abgrenzen, wer sie waren, warum sie sich in dieser Rolle engagiert haben usw. Dass sich gerade der Adel, und oft auch Frauen, als solche betätigt haben, wurde anhand von einigen plausiblen Gründen erklärt, s. S.149.
So einiges Grundsätzliches zum Adel, seinen Interessen, die auch in Krisenzeiten, und gerade dann, es durchzusetzen galt, wurde überzeugend, für jeden verständlich vermittelt. Schon hier wurde klar, warum der Adel Hitler dienen wollte, welche Hoffnungen er in seine Herrschaft setzte, was er zu vermeiden suchte usw. So einen nüchternen, pragmatischen Blick auf diese Herrschaften findet man sonst selten.
Hier findet man viel Spannendes über Max zu Fürstenberg als Freund von Wilhelm II., über den Herzog von Coburg, Enkel von Queen Victoria, der viel für Hitler getan hat, s. Kapitel 4 „Charmeoffensive für England“, über Lady Walburga Paget, über die Königin von Rumänien, die, nicht allein, der Meinung war: „Der Faschismus ist zwar auch eine Gewaltherrschaft, aber immerhin lässt er Raum für Fortschritt, Schönheit, Kunst, Literatur, für ein Heim und für das gesellschaftliche Leben, für gute Sitten und Sauberkeit; der Bolschewismus hingegen macht das alles zunichte.“ S. 213.
Im zweiten Teil liest man u.a. über die Tätigkeit als heimliche Helferin der Prinzessin Stephanie von Hohenlohe, von Max Hohenlohe-Langenburg, Lord Rothermere uvm. Diese Aktivitäten gingen so einigen offiziellen Stelleninhabern gegen den Strich. So war Ribbentrop „außer sich, dass Hohenlohe und Wiedemann hinter seinem Rücken in England aktiv geworden waren.“ S. 345. Überhaupt zum Thema Appeasement und wer was von Go-Betweens in die Richtung getan hat, findet man in diesem Buch sehr interessantes Material.
Einige weniger bekannte Fotos in schwarz-weiß bereichern die Ausführungen. Literaturverzeichnis, nach Kapiteln geordnet, Abbildungsverzeichnis, Archive und Bibliographie, Register runden das Ganze ab.
Das Buch, mir liegt die Ausgabe von Januar 2019, ist insg. hochwertig gemacht: Hardcover, gutes Papier, die Schrift von angenehmer Größe, i.e. nicht zu klein.
„Ein exzellentes Buch“ THE TIMES, steht auf dem Buchrücken. Sehe ich auch so.