Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 1,3, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (Lehrstuhl für Mittel- und Osteuropäische Zeitgeschichte), Veranstaltung: Totalitäre Ideologien, Sprache: Deutsch, Abstract: Untersuchung der Ideologie Hitlers anhand seiner beiden Bücher "Mein Kampf" und dem unveröffentlichten "Zweiten Buch" 1. Einleitung: Es ist schwer festzustellen, wann man das Weltbild Hitlers als abgeschlossen betrachten kann und wann sich der Entschluss bildete, sein Weltbild und seine Ansichten in einem Buch niederzulegen. Werner Maser vertritt die Ansicht, dass dieser Entschluss bereits 1919 in ihm reifte. „Nicht unwesentlich ist in diesem Zusammenhang, dass seine [!Hitlers] mehrfach wiederholte Behauptung, dass seine „Weltanschauung“ bereits 1913 im wesentlichen „fertig“ und komplett gewesen sei, auch durch die Übereinstimmung von Ausführungen über „die Juden“ aus dem Jahre 1919 mit den entsprechenden Feststellungen in „Mein Kampf“ als tatsächlich zutreffend bezeichnet werden darf.“ Othmar Plöckinger widerspricht dieser These, da das Konzept Masers nicht klar zuzuordnen und zu datieren sei und Hitlers Entschluss zu einem Buch nach Plöckingers Meinung erst viel später gefasst worden wäre. Er macht den wahrscheinlichen Arbeitsbeginn im Jahr 1922/1923 unter anderem an den Titeln der Reden Hitlers fest: „Hitlers Reden aus dem Jahre 1923 ähneln in ihren Titeln auffallend der genannten Kapitelüberschrift.“ Wann Hitler nun genau den Entschluss zum Verfassen eines Buches gefasst hat, das ist aber wohl ohnehin nicht eindeutig zu klären. Die Grundzüge seiner Weltanschauung sind aber auf jeden Fall bereits spätestens in seinen Reden des Jahres 1920 ganz deutlich erkennbar. In der Rede am 13. August 1920 in München „Warum sind wir Antisemiten?“ legt er seine Weltsicht schonungslos offen: „Diese Rassen nun, die wir als Arier bezeichnen, waren in Wirklichkeit die Erwecker all der späteren großen Kulturen, die wir in der Geschichte heute noch verfolgen können.“ (...gekürzt) Man kann also feststellen, dass bereits 1920 das Weltbild Hitlers, welches er dann vier Jahre später in „Mein Kampf“ niederschrieb, gefestigt war und die Ähnlichkeiten dieser Rede mit dem elften Kapitel in mein Kampf lassen zwei Schlüsse zu: entweder Hitler hatte bereits 1920 mit den Überlegungen zu einem Buch begonnen, oder er nutzte Jahre später, beim Verfassen des Buches, diese Rede als eine der Grundlagen für das elfte Kapitel. Eine genaue Klärung ist jedoch nicht Thema dieser Arbeit, sondern es sollen nun die politischen und ideologischen Ansätze Hitlers, niedergeschrieben in „Mein Kampf“ und seinem unveröffentlichten zweiten Buch, herausgearbeitet und dargestellt werden.