Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 3,0, Universität Mannheim (Neuere Germanistik), Veranstaltung: Dokumentartheater, Sprache: Deutsch, Abstract: Auf der ganzen Welt erleben Menschen Katastrophen. In der Geschichte gab es immer wieder Ereignisse, die ganze Zeitungen füllen, über die noch Jahre und Jahrzehnte später berichtet wird und die sogar ein ganzes Land in einem anderen Licht erscheinen lassen. Eins dieser Ereignisse ist der Holocaust. Gerade letzte Woche veröffentlichte die italienische Zeitung „Il journale“ einen Artikel mit dem Titel „Wir haben Schettino, ihr habt Auschwitz“. An dieser erschreckenden und provokativen Äußerung können wir sehen, dass Deutschland in den Augen mancher Men-schen immer noch in dem Licht steht, in das es von Hitler gerückt wurde. Dokumentartheater beschäftigt sich mit politischen, gesellschaftlichen Proble-men aus jüngster Vergangenheit und verpflichten sich die Authentizität zu wahren. An der Stelle, an der die Zeitungen aufhören zu berichten und Fernsehdokumentationen stoppen, fängt Dokumentartheater an. Doch ist es nur Propaganda einer bestimmten Sichtweise und wirklichkeitsfern? Oder hilft es den Menschen mit einem neuen Blickwinkel sachlicher auf das Problem zu schauen und ermöglicht eine eigene Meinungsbildung eher als Artikel in Zeitungen? Ist es, wie Sven Hanuschek beschreibt, Literatur einer Art Zwischengenre, die ihr Rohmaterial zur Schau stellt und auf den Autonomie-anspruch herkömmlicher Künste verzichtet? Dies kann von Autor zu Autor sehr unterschiedlich ausfallen. Peter Weiß hat dreizehn Thesen aufgestellt, um Dokumentartheater zu charak-terisieren. Mit diesen Thesen möchte ich den Stellvertreter von Hochhuth darauf überprüfen, inwieweit er einem Dokumentarstück im Sinne von Peter Weiß gerecht wird. Da es den Rahmen meiner Hausarbeit sprengen würde, kann ich nicht alle Thesen analysieren, deswegen habe ich eine Auswahl von vier Thesen zu-sammengestellt, die ich an späterer Stelle vorstellen werde. Zunächst möchte ich allerdings die Reaktionen der Menschen auf Hochhuths Stück darstellen.