Examensarbeit aus dem Jahr 1985 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke, Note: Gesamtnote 2,11, Staatliches Studienseminar für das Lehramt an Gymnasien, Speyer (Außenstelle Ludwigshafen), Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorgelegte Interpretation von Hölderlins „Hyperion“ zeigt, wie der Roman explizit und in scharfer Form bestehende gesellschaftliche und politische Verhältnisse auf der Basis einer ausgearbeiteten geschichtsphilosophischen Theorie Hölderlins kritisiert, dabei aber nicht stehenbleibt, sondern in einer Fülle von „Gegenbildern“ eine utopische Perspektive entwickelt. Damit qualifiziert sich der Roman im besonderem Maße zur exemplarischen Demonstration des gewählten fachdidaktischen Ansatzes, literarische Werke gesellschaftlich unter den Aspekten „Protest“ und „Verheißung“ zu untersuchen. Hölderlin bestimmt übrigens selbst die Dichtung und ihre Aufgabe von den Polen „Verheißung“ und „Protest“ her: Dichtung soll die „Mythologie der Vernunft“ in „dürftiger Zeit“ sein. Der „Hyperion“-Roman zeichnet durch die Darstellung der Entwicklung der – selbst mythologischen – Gestalt des Hyperion den Werdensprozess, die Geschichte jener „Mythologie der Vernunft“ nach. Mit den Briefen, die Hyperion an Bellarmin schreibt, macht er sich selbst zum Dichter und beschreibt den Weg, den er bis zu seinen „dichterischen Tagen“ durchlaufen musste. Der Text bietet die Interpretation des Romans und die fachdidaktische Grundlegung.