Große Euphorie begleitete 1923 die Ausstrahlung der ersten Sendungen des Tschechoslowakischen Rundfunks. Für die ca. drei Millionen tschechoslowakischen Staatsbürger deutscher Nationalität wurde allerdings nur geringe Sendezeit in ihrer Muttersprache veranschlagt, weshalb die meisten von ihnen bald begannen, Sendungen des deutschen Reichsfunks zu hören. Starke Sender, ein attraktives Programm und ein Volksempfänger in nahezu jedem Haus machten es möglich. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes stellen die Anfänge des tschechoslowakischen Hörfunks, die Entwicklung seines deutschen Programms, die Errichtung des Senders Melnik, die Tätigkeit deutschsprachiger Auslandssender und des Protektorats-Rundfunks vor. Sie analysieren die politische Instrumentalisierung des jungen Mediums Radio durch Propaganda und Gegenpropaganda von tschechoslowakischer, deutscher und alliierter Seite und diskutieren daraus entstehende Konflikte. Dr. Peter Becher, Historiker und Germanist, ist nach Tätigkeiten beim Bayerischen Rundfunk und im Goethe-Institut seit 1986 Geschäftsführer des Adalbert Stifter Vereins. Anna Knechtel, M.A., hat nach einem Studium der Germanistik und der Slawistik u.a. in Prag als Rundfunkjournalistin gearbeitet. Sie ist seit 2001 wissenschaftliche Mitarbeiterin des Adalbert Stifter Vereins.
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