Die große Trilogie vom Wunderkind der dänischen Literatur Tues Welt ist der Hof. Hier lebt er mit seinen Eltern und seinen beiden Geschwistern. Es gibt acht Hunde, Kühe und Tierkadaver. Über Tues Bett klebt ein Stern mit Kaugummi fest. Tues Vater liest die Zeitung von hinten, die Todesanzeigen zuerst. Tues Mutter zockt und spricht nicht viel, dabei hat sie eine schöne Stimme. Zum Frühstück gibt es Butterbrot mit Zucker. Das Geld fehlt, aber durch Hunde-Zucht, Goldzahn-Verkauf oder Kupferkabel-Klau ist auch mal eine Flasche Wein aus Kalifornien drin. Das ist dann wie Urlaub. Doch Tue sehnt sich nach mehr, er entdeckt seine Homosexualität, knüpft Freundschafte n, und nach den Sommerferien will er das Gymnasium besuchen. – Mit großer Zärtlichkeit erzählt Thomas Korsgaard die Geschichte einer Kindheit: inspiriert von seiner eigenen. Der grandiose Auftakt der Trilogie um Tue. »Wie in Tausendundeine Nacht wird Sprache zum Zaubermittel – gegen eine Jugend in Härte und Armut. Was für ein großes Leseglück ist dieser kindliche Erzähler!« Daniela Dröscher
»Wie in Tausendundeine Nacht wird Sprache zum Zaubermittel - gegen eine Jugend in Härte und Armut. Was für ein großes Leseglück ist dieser kindliche Erzähler!« Daniela Dröscher
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Peter Urban-Halle bescheinigt Thomas Korsgaard Talent, aber begeistert ist er von diesem ersten Teil einer Triologie über das triste Leben in der dänischen Provinz nicht. In seinem Heimatland ein Bestseller, fehlt Urban-Halle in der Geschichte über den zwölfjährigen Ich-Erzähler Tue zunächst einmal ein bisschen die Struktur: es handelt sich hier mehr um eine Aneinanderreihung von Erlebnissen als um einen gut konstruierten Roman - und vielen der Episoden fehlt zudem eine Art Pointe. Tue lebt mit seinen Eltern auf einem Hof und dort ist alles ziemlich schrecklich, resümiert der Kritiker. Finanziell und emotional läuft es sehr schlecht, kein Wunder, dass sich der "feinsinnige" Protagonist, der zudem homosexuell ist, inmitten von Schweinekot und emotionaler Vernachlässigung nicht wohl fühlt. Gut sind die "ruppigen" Dialoge, die ziemlich authentisch rüberkommen, findet der Kritiker. Im Großen und Ganzen kann ihn die Geschichte aber nicht mitreißen, bedauert er abschließend.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH