Entgegen verbreiteter Vorurteile können messianische Erwartungen zu frühjüdischer Zeit auf sehr unterschiedliche Weise auch übermenschliche Aspekte integrieren. Ruben A. Bühner unterzieht erstmals alle relevanten messianischen Texte der Hebräischen Bibel, der Septuaginta, aus Qumran und den alttestamentlichen Pseudepigraphen einer historisch-philologischen Analyse und diskutiert sie mit Fokus auf traditions- und rezeptionsgeschichtliche Perspektiven. Dabei entsteht ein eindrückliches Tableau an messianischen Gestalten, die Züge aufweisen, welche über das Bild eines bloßen Menschen hinausgehen und z.B. himmlische Zugehörigkeit, vor- oder überzeitliches Sein oder engelhafte Charakteristika umfassen. Damit erweitert der Autor unser Bild von der Pluriformität des Frühjudentums und bietet zugleich die Grundlage für wesentliche Neuzugänge in der Erforschung von Ursprung und Entwicklung neutestamentlicher Christologien. Diese Arbeit wurde mit dem Manfred Lautenschlaeger Award for Theological Promise 2021 ausgezeichnet. Geboren 1990; 2020 Promotion; wissenschaftlicher Mitarbeiter und Habilitand am Lehrstuhl für Neues Testament an der Universität Zürich.
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