Zwischenprüfungsarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 1 -, Universität Hamburg (Philosophisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Das oft zitierte Wort vom "Homo homini lupus" gilt vielen Interpreten als Leitspruch des Menschenbildes in der politischen Philosophie von Thomas Hobbes. Dabei werden viele Brüche in seiner Argumentation und vor allem die Möglichkeit des ebenfalls von ihm zitierten "Homo homini deus" übersehen. Ziel des vorliegenden Buches soll es sein, sich aufgrund dieser scheinbaren Gegensätze dem Menschenbild des Thomas Hobbes zu nähern. Dabei müssen vor allem die Gründe und Voraussetzungen, warum Menschen sich wölfisch oder göttlich zueinander verhalten, fokussiert werden. Hobbes stellt das wölfische Gegeneinander im Zustand der Staaten untereinander, ergo auch im Naturzustand des Menschen, und das göttliche Zueinander im innerstaatlichen Zustand fest Um Hobbes Menschenbild möglichst vielseitig zu erfassen, wird diese Fragestellung nicht nur philosophisch, sondern auch soziologisch, historisch, politisch und juristisch betrachtet. Bereits die Titel der angegebenen Bücher lassen die unterschiedliche Herangehensweise erkennen und führen hoffentlich im Laufe dieser Betrachtung zu einem philosophischen Ganzen. Generell lohnt sich bei der Beschäftigung mit der politischen Philosophie von Thomas Hobbes ein zweites Hinschauen. Er benutzt oft alte Termini für neue Denkansätze, was in der Rezeptionsgeschichte nicht selten dazu geführt hat, das der neue Gedanke in alter Hülle, vor allem beim Naturrecht, nicht als solcher wahrgenommen worden ist. Auch den biografische Abriss und eine Betrachtung seiner Zeit halte ich, abgesehen davon, dass es mir bei vielen Philosophen als Schlüssel zum Werk erscheint, für sehr erhellend in Bezug auf meine Fragestellung. Muss nicht in Kriegszeiten das Menschenbild ein düstereres, animalischeres und der Glaube an die Vernunft ein kleinerer sein? Thomas Hobbes wird überraschende Antworten geben.