Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Anglistik - Literatur, Note: 3 +, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut fürenglische Philologie), Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Vorwort Dass das Thema der Liebe nicht nur in der Narrativik/Narrative, sondern auch in der Lyrik durch die Jahrhunderte hindurch ein strukturbildendes Element ist, dürfte weithin bekannt sein. Dass das gleichgeschlechtliche Begehren oder aber Literatur mit homosexuellem Inhalt über die Jahrhunderte hinweg von der Literaturwissenschaft geflissentlich übersehen worden ist, ist ein Manko, das man erst in den letzten Jahrzehnten versucht zu revidieren. Wenngleich in diesem Jahrhundert diverse Ansätze versucht worden sind, Literatur auch unter diesem Aspekt genauer zu betrachten, gelang der Durchbruch erst in den letzen beiden Jahrzehnten. Während verschiedene Literaturwissenschaftler dem Thema des gleichgeschlechtlichen Begehrens in ihren Untersuchungen nur ein paar Fußnoten einräumten, bilden andere das Thema der Homosexualität expressis verbis in sehr fundierten und extensiven Arbeiten ab. In der vorliegenden Arbeit soll es primär darum gehen, die verschiedenen Thematisierungsmöglichkeiten vom Themenkomplex „Homosexualität“ bei drei Lyrikern genauer zu beleuchten, die sich diesem Thema auf sehr unterschiedliche Art und Weise nähern. Anhand ausgewählter Passagen aus Gedichten von Walt Whitman, Adrienne Rich und Thom Gunn wird aufgezeigt, wie diese sich jeweils dem Thema auf ihre individuelle Art und Weise nähern. Selbstverständlich können nur ausgesuchte Textpassagen als Beispiele herangenommen werden, da eine andere Vorgehensweise den Rahmen dieser Arbeit zweifelsohne sprengen würde. Aus den jeweiligen Gedichtzyklen werden vorzugsweise jene Stellen herausgesucht, die sich speziell mit dem Thema der Homosexualität beschäftigen und somit als Argumentationsgrundlage dienen. Diese Arbeit hat also nicht den Anspruch, dem gesamten Oeuvre der behandelten Schriftsteller gerecht zu werden, sondern unter diesem Gesichtspunkt der Homosexualität zu behandeln. Werden die Passagen genauer besprochen, ist es natürlich unabdingbar, auch biografische Elemente der jeweiligen Schriftsteller als integralen Bestandteil in die Arbeit zu verflechten, da meines Erachtens die individuelle Biografie der einzelnen Dichter stark mit dem Schreiben, gerade in der Lyrik, verwoben ist. [...]