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Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Naher Osten, Note: 2,3, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Vorliegende Arbeit soll den Umgang mit dem Thema Homosexualität in dem 2002 zum ersten Mal veröffentlichten Roman "Imarat Yäqubiyan: riwaya" von Ala al-Aswani untersuchen und anhand von Khaled Rouayheb historisch einordnen. Denn nicht nur das Buch, sondern auch der gleichnamige Film, der 2006 zum ersten Mal gezeigt wurde, hat vor allem wegen dem öffentlich gemachten Diskurs über Homosexualität für großes Aufsehen gesorgt. 112…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Naher Osten, Note: 2,3, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Vorliegende Arbeit soll den Umgang mit dem Thema Homosexualität in dem 2002 zum ersten Mal veröffentlichten Roman "Imarat Yäqubiyan: riwaya" von Ala al-Aswani untersuchen und anhand von Khaled Rouayheb historisch einordnen. Denn nicht nur das Buch, sondern auch der gleichnamige Film, der 2006 zum ersten Mal gezeigt wurde, hat vor allem wegen dem öffentlich gemachten Diskurs über Homosexualität für großes Aufsehen gesorgt. 112 Mitglieder des ägyptischen Parlaments trafen sich zusammen, um über die Zensierung zu diskutieren, da der Film "Obszönität und Ausschweifung" verbreite. Gemäß westlich-europäischer Wahrnehmung war Homosexualität in der arabischislamischen Welt schon immer ein weitverbreitetes Phänomen. Ob in der homoerotischen Dichtung von Abu Nuwas, oder in europäischen Reiseberichten. Es scheint als wäre die damalige islamische Gesellschaft eine sehr liberale Gesellschaft gewesen, was den Umgang mit Homosexualität betraf. Prominente Dichter schrieben über ihre leidenschaftlichen Gefühle für Jünglinge (müakkarat). Dagegen reagierte man in europäischen Reiseberichten mit Empörung auf derartige Literatur. So beschreibt Rifäa al-¿ah¿awi zum Beispiel, dass bei der Übersetzung von arabischen Gedichten ins Französische, die angesprochene männliche Person (ghulam) durch eine Frau (ghulamah) ersetzt wurde. Man kann also sagen, dass vor dem neunzehnten Jahrhundert in der arabisch-islamischen Welt eine weitverbreitete Toleranz existierte, während im mittelalterlichen Europa ein eher homophobes Kulturklima herrschte. Doch muss man Vorsicht walten lassen was den Begriff "Homosexualität" in der arabisch-islamischen Welt angeht. Laut Khaled Rouayheb gab es das Konzept "Homosexualität" vor dem 19. Jahrhundert im Mittleren Osten nicht. Der Begriff wurde durch den Schriftsteller Karl Maria Kertbeny um 1860 geprägt und das englische Äquivalent "homosexuality" wurde erst circa zwanzig Jahre später definiert. Auch Joseph Massad stimmt mit Rouayheb überein, wenn es darum geht unser heutiges westlich-europäisches Verständnis von Homosexualität mit dem in der arabisch-islamischen Welt zu vergleichen. Beide sind der Ansicht, dass das Motiv "Homosexualität" eine moderne Projektion der westlichen Orientalistik ist.

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