Bachelorarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 2,5, Fachhochschule Nordwestschweiz (Department für Soziale Arbeit), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Thema dieser Bachelor-Thesis Homosexualität und kognitive Beeinträchtigung ist ein in der Sozialen Arbeit neu zu betrachtendes Phänomen, das wenig oder gar nicht im deutschsprachigen Raum wissenschaftlich und/oder empirisch erforscht wurde. Substanziell geht es hier um die Intersektionalität und das Zusammenwirken zwischen diesen zwei Kategorien von Differenzen. Präziser formuliert handelt es sich um Schwule und Lesben mit einer leichten kognitiven Beeinträchtigung im jungen Erwachsenenalter, um ihre vielfältigen Krisen, die infolge der Sozialisations-, Entwicklungs-, Stigmatisierungs- und Coming-out-Prozessen geschlechtstypisch bewältigt werden können. Explizit betrachtet repräsentiert diese Gruppe eine Minderheit innerhalb der Minderheit (Homosexualität), und demzufolge unterliegt sie diesen Prozessen multiperspektivisch. An dieses Erkenntnisinteresse ist unsere Fragestellung geknüpft: Mit welchen Krisen setzen sich Lesben und Schwule mit einer leichten kognitiven Beeinträchtigung im jungen Erwachsenenalter auseinander, wie können sie diese geschlechterspezifisch bewältigen und welche Relevanz hat die Soziale Arbeit dafür? In Anlehnung an die vorliegende differenzierte wissenschaftliche Analyse zu diesem Themenkomplex, sind wir zu einer für die Soziale Arbeit relevanten These gelangt, welche die Erkenntnisse repräsentiert. Sie besagt, dass junge Lesben und Schwule mit einer leichten kognitiven Beeinträchtigung infolge einer beschränkten Palette an Bewältigungsstrategien, einem geringeren sozialen Rückhalt und wegen psychosozialen Lebenskrisen, die durch das doppelte Coming-out und die mehrfache Stigmatisierung verstärkt werden, die Unterstützung bei der Krisenbewältigung von Angeboten und vor allem einer höheren Akzeptanz, Beachtung und Verständnis seitens der Professionellen der Sozialen Arbeit bedürfen.