Akademische Arbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Sport - Sportsoziologie, Note: 1,0, Universität Osnabrück (Sozialwissenschaftliches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Fußball und der Stadionbesuch gehören ohne Frage zur Persönlichkeitsentwicklung eines jeden jugendlichen Fußballfans. Wilhelm Heitmeyer spricht hierbei von einem „Sozialisationsprozess […] durch wechselseitige Beeinflussung des Individuums und der gesellschaftlichen Umwelt.“ Die wechselseitige Beeinflussung der Individuen meint hierbei den Umgang der Fans untereinander. Deren gesellschaftliche Umwelt sind der Verein, das Stadion oder auch die Polizei. Denn abseits des Spielgeschehens muss sich der Fußball auch mit unschönen Entwicklungen auseinandersetzen. Seit Beginn des Aufkommens von Hooliganismus in den deutschen Stadien beschäftigt man sich mit der Frage, was der Auslöser für derartige Verhaltensweisen sein könnte. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich daher mit dem Gewalt- und Rassismusproblem im deutschen Fußball. Eingangs werde ich mich einigen Agressionstheorien widmen. Diese sollen zeigen, welche Gründe die Wissenschaft für die Ausübung von Gewalt zwischen Fußballfans sieht und ob sie auf das Problem wirklich anwendbar sind oder nicht. Im darauffolgenden Abschnitt wird eine Einteilung der Fangruppen vorgenommen. Worin unterscheiden sich friedliebende Zuschauer von denen, die nur nach Gewalt suchen? Weiterhin wird in diesem Kapitel die Entstehung und Entwicklung der Fanszenen in Deutschland untersucht. Von den Kuttenfans bis zu den Ultras. Anschließend wird das Gewaltproblem im deutschen Fußball behandelt. Dabei soll zunächst das Phänomen im heutigen Fußball beleuchtet werden. Hat Deutschland noch ein Gewaltproblem und wie hat es sich im Laufe der Jahre entwickelt? Auch die Rolle der Ultras wird und muss im Bezug auf Gewalt im Fußball betrachtet werden. Worin unterscheiden sich Ultras von Hooligans? Sind Ultras gewalttätiger oder werden sie zu Unrecht kriminalisiert? Im letzten Abschnitt wird auf das Gewaltproblem im ostdeutschen Fußball eingegangen und dabei zu erklären versucht, wieso die neuen Bundesländer weitaus mehr unter dem Hooliganproblem zu leiden haben als die Vereine der alten Bundesländer.