"Es ist unglaublich, was der Klang einer Stimme, nach der man sich so lange gesehnt hat, in einem anrichten kann. Holder hat insgesamt nur sechs Wörter gesagt, aber in den wenigen Sekunden, die er brauchte, um sie auszusprechen, ist mein Herz in tausend Einzelteile zersprungen, und jetzt warte ich
atemlos darauf, dass es wieder zusammenwächst und erneut zu schlagen beginnt." (S. 219)
Nach dem…mehr"Es ist unglaublich, was der Klang einer Stimme, nach der man sich so lange gesehnt hat, in einem anrichten kann. Holder hat insgesamt nur sechs Wörter gesagt, aber in den wenigen Sekunden, die er brauchte, um sie auszusprechen, ist mein Herz in tausend Einzelteile zersprungen, und jetzt warte ich atemlos darauf, dass es wieder zusammenwächst und erneut zu schlagen beginnt." (S. 219)
Nach dem ersten Buch von Colleen Hoover ("Weil ich Layken liebe"), das mir wirklich unglaublich gut gefallen hat, war ich sehr gespannt auf eine neue Geschichte, die Verliebtsein, Herzschmerz und hoffentlich ein Happy End versprechen würde. Tatsächlich startet die Geschichte von Sky und Holder sehr unterhaltsam; ich fand die ersten gemeinsamen Szenen äußerst lesenswert, die Chemie hat zwischen beiden gestimmt und die Funken sprühen lassen.
Ich bin zudem einmal mehr begeistert von der Fähigkeit der Autorin, Gefühle in Worte zu fassen. Es kommt so echt und wahr rüber, wenn sie Skys Gedanken und Seelenleben beschreibt, wenn sie mit einfachen Worten genau den Nagel auf den Kopf trifft. Das hat mich schon bei "Weil ich Layken liebe" beeindruckt und hier erneut. Dadurch fällt es so leicht, sich in Sky hineinzuversetzen, ihre Art und ihre Sichtweise nachzuempfinden; ja, man kann wirklich nachfühlen, was Holder in ihr auslöst und wie sehr sie in ihn verliebt ist. Das mochte ich sehr.
Trotzdem hat mir "Hope Forever" nicht so gut wie ihr erstes Buch gefallen. Das lag nicht nur daran, dass mir manche Muster einfach schon zu bekannt vorkamen aus "Weil ich Layken liebe". Vielmehr war der Grund, dass es mir ab einem Punkt im Buch (etwa in der Hälfte) einfach alles zuviel wurde: zuviel Drama, zuviel Herzschmerz, zuviel Rumgeschleime, zuviel Knutscherei (Ja, tatsächlich. Irgendwann nervt´s. Selbst in einem Liebesroman muss man nicht alle drei Zeilen einen Kuss einbauen, egal, ob auf den Mund, den Scheitel, die Wange - wo auch immer hin. Irgendwann wird´s zuviel. Irgendwann hat´s dann tatsächlich jeder Leser geschnallt, dass die beiden sich heiß finden.) Ab eben diesem Punkt ging mir dieses ewige Problem-Belastetsein und das auf-die-Tränendrüse-Gedrücke fast auf die Nerven. Ein paar Stolpersteine in die Geschichte einzubauen und die beiden Protagonisten vor ein gewaltiges Problem zu stellen, ist schön und gut, das macht ja letztlich die Handlung und die Entwicklung aus. Aber die zweite Buchhälfte bestand fast nur noch aus Wehleiden und furchtbaren Erinnerungen, die sich plötzlich Bahn brechen. So sehr mir die Anfänge der Bekanntschaft von Sky und Holder gefallen haben, so sehr habe ich letztlich die Augen verdrehen müssen und war nicht ganz enttäuscht, als das Ende des Buches in Sicht kam.
Letztlich ist "Hope Forever" eine schöne, nachvollziehbare Liebesgeschichte zwischen zwei Jugendlichen, die in wunderbaren und echten Worten geschrieben ist, die mir aber gerade zum Ende hin einfach zuviel "Drama" bemühte.