Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Horrorgenre ist derzeit beliebter denn je. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich weniger die Themen geändert, das Spiel mit den Urängsten des Menschen hat an seiner Aktualität nichts verloren. Es geht hier um das Wie des Erzählens, die Aufteilung des Textes, das Einsetzen des Schauermomentes. Die moderne Horrorerzählung besticht den Leser mehr durch subtile Psychoelemente, anders als der gewalttätige Grusel um die Epoche des Realismus. Diese Arbeit vergleicht zwei, die Moderne wie das 19. Jahrhundert vertretende, Werke und versucht anhand dieser Erzählungen herauszufiltern, ob die Veränderungen tatsächlich nach diesem Muster zu klassifizieren sind. Das 19. Jahrhundert kann ohne Weiteres als der Höhepunkt der Horrorliteratur beschrieben werden. Es entstehen weltweit bekannte Werke, welche auch heute noch in vielen Bücherregalen gefunden werden können und sich großer Beliebtheit erfreuen. Neben Mary Shelleys Frankenstein oder Edgar Allan Poes Der Untergang des Hauses Usher ist auch der deutsche Sprachraum mit nicht weniger populären Veröffentlichungen gesegnet. Zu den bekanntesten Vertretern gehört nicht nur E.T.A. Hoffmann, der mit Geschichten wie „Der Sandmann“ oder „Die Geschichte vom verlornen Spiegelbilde“ auch heute noch vielen ein Begriff ist. Auch Friedrich Hebbel hat sich seinerzeit des Horrormotivs bedient und sich mit „Eine Nacht im Jägerhause“ in diesem Genre verewigt. Diese Erzählung soll nun Gegenstand der vorliegenden Arbeit sein. Bereits in früheren Gedichten hat Hebbel sich den düsteren Themen des Lebens, wie dem Tod, zugewandt. So beginnt er in An den Tod wie folgt: „Halb aus dem Schlummer erwacht,/ Den ich traumlos getrunken,/ Ach, wie war ich versunken/ In die unendliche Nacht!/ [...] Da beschlich' mich so bang,/ Ob auch, den Bruder verdrängend,/ Geist mir und Sinne verengend,/ Listig der Tod mich umschlang.“ In diesem Auszug werden bereits Tendenzen deutlich, dass Hebbel es versteht, mit nur wenigen Worten einen schaurigen Grusel bei den Lesern auszulösen. Um einen möglichst aktuellen Bezug herstellen zu können, erscheint Daniel Kehlmanns Du hättest gehen sollen als geeignet. Moderne Horrorerzählungen werden häufig eher damit in Verbindung gebracht, dass der Autor mit der Psyche des Lesers spielt und den Geist zu verwirren versucht, als dass Vampire oder andere Fabelfiguren ihr Unwesen treiben.