Der HORTUS BEROLINENSIS von Johann Sigismund Elsholtz ist ohne Zweifel die bedeutendste Quelle für die Geschichte des Berliner Lustgartens und dessen pflanzlicher, architektonischer und bildhauerischer Ausgestaltung zur Zeit seiner Gründung in den 1650er Jahren. Dennoch ist die Schrift größtenteils unbekannt gelieben, was vor allem dem Umstand geschuldet ist, dass sie bislang nur als ungedrucktes lateinisches Manuskript existierte. Durch die Edition des lateinischen Textes von 1657 und dessen Übersetzung ins Deutsche wird das Werk nun endlich einer breiten Leserschaft zugänglich gemacht und ein einzigartiger Blick auf die Berliner Botanik, Gartengestaltung und Bildhauerei im 17. Jahrhundert ermöglicht. Überdies aber ist der HORTUS BEROLINENSIS auch ein beredtes Zeugnis für die Rezeption der Antike in der Frühen Neuzeit, sowohl was die darin beschriebenen Objekte als auch was den Text selbst betrifft. Zugleich stellt er mit seiner Diskussion der botanischen Literatur innerhalb des Werks ein ebenso erhellendes Stück Wissenschaftsgeschichte dar. Und nicht zuletzt lohnt seine Kenntnis besonders für diejenigen, deren Interesse dem Werden Berlins als Residenzstadt überhaupt gilt. Somit bietet der HORTUS BEROLINENSIS eine überaus gewinnbringende Quelle für Fragen zur vergangenen botanischen, architektonischen und bildhauerischen Ausschmückung Berlins sowie weiteren landes- und kulturgeschichtlichen, altphilologischen und wissenschaftsgeschichtlichen Forschungen.
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