Schon das Cover stimmt den Leser auf die düstere Zeit und den Hauptschauplatz der Handlung ein.
In diesem Roman werden wir in die letzten Kriegstage versetzt, in denen die Nationalsozialisten immer noch unverändert ihre Gräueltaten begehen, obwohl die Alliierten immer näher rücken und der Krieg
verloren ist. Gleichzeitig beginnen sie damit, Spuren ihrer Taten und ihrer Gesinnung zu…mehrSchon das Cover stimmt den Leser auf die düstere Zeit und den Hauptschauplatz der Handlung ein.
In diesem Roman werden wir in die letzten Kriegstage versetzt, in denen die Nationalsozialisten immer noch unverändert ihre Gräueltaten begehen, obwohl die Alliierten immer näher rücken und der Krieg verloren ist. Gleichzeitig beginnen sie damit, Spuren ihrer Taten und ihrer Gesinnung zu vernichten.
In den ersten Monaten nach dem Krieg beginnt der schwierige Wiederaufbau des Landes mit einer Demokratie. Eine neu aufzubauende Polizei soll alte und neue Fälle lösen und für die Sicherheit der Bürger sorgen, was sehr schwierig ist, weil viel zu wenige Polizisten zur Verfügung stehen und von diesen viele nur vermeintlich eine weiße Weste haben. Somit sind viele von ihnen an einer Aufklärung der Fälle aus der Nazidiktatur nicht im mindesten interessiert. Zudem müssen dadurch oft Täter und Opfer zusammenarbeiten. Darüber hinaus erlaubt die Militärregierung der Amerikaner anfangs nicht, dass die Polizisten Waffen tragen, wodurch sie bei ihren Einsätzen in Lebensgefahr geraten.
Das Hotel Silber - einstige Gestapozentrale und Folterstätte in Stuttgart - beherbergt nun die neue Polizei, was für frühere Opfer auch psychisch belastend ist und das Vertrauen in die Polizei nochmals schwächt.
All diese Probleme werden in dem Roman anschaulich vermittelt. Man lernt als Leser Neues dazu, was man über diese Zeit direkt nach dem Krieg nicht wusste, und fiebert mit den Protagonisten mit. Besonders spannend ist dabei, dass man - wie Paul - nicht immer weiß, wem zu trauen ist.
Die Sprache war für meinen Geschmack an manchen Stellen etwas gewöhnungsbedürftig, mal fehlerhaft, mal zu "poetisch" für dieses Thema, mal schwülstig. Daher gibt es von mir nicht die vollen 5 Sterne für diesen Roman, die er inhaltlich sicher verdient hätte.