Masterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Politik - Politische Systeme allgemein und im Vergleich, Universität Bremen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Umkehr von einem Überangebot zu einem Unterangebot an qualifizierter Arbeitskraft könnte für Arbeitnehmer, Unternehmer und nicht zuletzt die öffentliche Hand deutliche Veränderungen, sowohl positive als auch negative, bedeuten. Wie bei vielen Veränderungen sind jedoch auch hier deren Geschwindigkeit und die gesellschaftliche, ökonomische und politische Adaptionsfähigkeit, die sich in den Strategien mit dem Ziel die Veränderung zu verlangsamen oder zu stoppen widerspiegelt, entscheidend. Damit das Thema überschaubar bleibt und um die Aussagekraft und Präzision insbesondere im ersten Teil der Arbeit zu verbessern, wird die makroökonomische Perspektive, die den gesamten deutschen Arbeitsmarkt im Blick hat, punktuell verlassen. Stattdessen findet zunächst eine exemplarische Fokussierung auf eine für die deutsche Wirtschaft zentrale Berufsgruppe, die Ingenieure, statt. Die Ingenieurberufe sind zum Rückgrat der deutschen Industrie geworden. Die zahlreichen mittelständischen Unternehmen,aber auch Großkonzerne, haben durch ihre Exportzentrierung auf hochwertige technische Güter einen hohen Bedarf an qualifizierten Ingenieuren, vor allem in den Bereichen Forschung und Entwicklung – einen Bedarf, der das Angebot schon jetzt in Teilen des Landes übersteigt, wie in Kapitel 3 dieser Arbeit gezeigt wird. Ohne diese wären die zahlreichen mittelständischen Maschinenbauer und die großen Automobil- und Mischkonzerne nicht in der Lage, ihre herausgehobene Rolle in der Welt zu behalten. Bei diesen Unternehmen würde ein langanhaltender Fachkräfteengpass bei den Ingenieuren, zu erheblichen Problemen führen. Wie so oft bei Problemen von hoher Komplexität, sind auch beim Thema Fachkräftemangel verschiedene Szenarien und Strategien denkbar. Ausgehend von den sichersten Informationen zu aktuellen, regionalen, temporär begrenzten, branchen- und berufsspezifischen Fachkräfteengpässen und einem prognostizierten breiteren Fachkräftemangel, werden diverse Strategien diskutiert, die letztlich nur gemeinsam in der Lage sein werden die resultierenden negativen Folgen für die Wirtschaft und Gesellschaft – auf die im Teil zur Relevanz der Arbeit noch näher eingegangen wird – zu begrenzen.