„Ihr seid keine Außenseiter, sondern Teil einer großen Gemeinschaft. Sogar einer wunderbaren Gemeinschaft.“ – Diesen Satz in Juno Dawsons Buch „How to be gay. Alles über Coming Out, Sex, Gender und Liebe“ finde ich wichtig und ganz wunderbar. Das Buch ist aber natürlich keine Bedienungsanleitung,
weder für das Leben als LGBTQ+-Mensch, noch fürs Outing oder für Angehörige/Freunde/Bekannte für den…mehr„Ihr seid keine Außenseiter, sondern Teil einer großen Gemeinschaft. Sogar einer wunderbaren Gemeinschaft.“ – Diesen Satz in Juno Dawsons Buch „How to be gay. Alles über Coming Out, Sex, Gender und Liebe“ finde ich wichtig und ganz wunderbar. Das Buch ist aber natürlich keine Bedienungsanleitung, weder für das Leben als LGBTQ+-Mensch, noch fürs Outing oder für Angehörige/Freunde/Bekannte für den täglichen Umgang. Denn tatsächlich ist die Auseinandersetzung mit der eigenen Sexualität und Geschlechtsidentität etwas sehr Individuelles. Aber es gibt Probleme, die vermutlich fast jeder Betroffene hat und viele sind sicher froh, dass sie in diesem Buch gesammelt und aufgearbeitet zu finden sind.
Die Autorin, die selbst als James Dawson geboren wurde, lebte als schwuler Mann und ist inzwischen unter dem Namen Juno Dawson bekannt. Sie schafft mit Informationen aus eigener Erfahrung, Erfahrungsberichten andere Betroffener und einiger Studien, auf die sie sich bezieht, einen hervorragenden Überblick über alle möglichen Arten der sexuellen Identität, von schwul, lesbisch und asexuell bis zu transsexuell, transgender und queer.
Das Buch ist sehr forsch und direkt, teils lustig oder sogar flapsig formuliert. Die Autorin nennt die Dinge beim Namen, schlägt (wenn angebracht) aber auch ernste Töne an, wie beispielsweise bei Themen wie sexuell übertragbare Krankheiten oder Mobbing und Diskriminierung. So ist das Buch für Jugendliche ebenso geeignet wie für interessierte Erwachsene. Die kurzen Erfahrungsberichte, die das Buch beinhaltet sind ebenfalls von Menschen unterschiedlicher Altersgruppen. Es gibt kein Thema, das die Autorin nicht anspricht, sowohl bezüglich der psychischen Aspekte, als auch wenn es ums körperliche (sprich: Sex) geht. Auch beim Aufräumen mit Klischees, Vorurteilen und falschen Darstellungen (nein, es gibt keine biologischen Unterschiede zwischen Homos und Heteros!), nimmt sie kein Blatt vor den Mund und ich denke, das ist auch gut so.
Natürlich fehlen in dem Buch weder hilfreiche Adressen (im Anhang), noch eine Auflistung der wichtigsten LGBTQ+-Vokabeln oder eine Aufzählung bekannter LGBTQ+-Menschen. Quintessenz aus dem Buch für mich war: du bist nicht allein mit dem, was du erlebst und du bist gut so, wie du bist. Erschreckend natürlich auch, dass weltweit in sehr vielen Ländern Homosexualität verboten ist und zum Teil mit dem Tode bestraft wird, selbst in Europa machen manche Länder hierbei sehr negativ von sich reden und gibt es immer noch große Unterschiede im Umgang mit transsexuellen Menschen. Deshalb finde ich das Buch enorm wichtig für alle, die sich bezüglich ihrer Geschlechtsidentität unsicher fühlen und auch für deren Umfeld. Natürlich ist es kein Leitfaden und kann nur eine grundlegende Hilfestellung sein und Mut machen, aber das schafft das Buch sehr gut. Denn eines ist klar: sexuelle Identität ist keine Entscheidung, Menschen deswegen zu diskriminieren oder gar zu hassen wohl! Niemand muss sich wegen seiner sexuellen Ausrichtung entschuldigen und es ist essenziell, sich selbst treu zu bleiben, um im Leben glücklich zu werden/zu sein und da ist es auch egal, was dazu in der Bibel steht, vermutlich sind das ohnehin Übersetzungsfehler. Ein hilfreiches und wichtiges Buch, dazu gut geschrieben und trotz der Menge an Informationen lustig und unterhaltsam – von mir die volle Punktzahl.