'Naomi Klein's work has always moved and guided me. She is the great chronicler of our age of climate emergency, an inspirer of generations' - GRETA THUNBERG
The first book for younger readers by internationally bestselling social activist Naomi Klein: the most authoritative and inspiring book on climate change for young people yet.
Warming seas. Superstorms. Fires in the Amazon. The effects of climate change are all around us.
Reforestation. School-strikes for climate change. Young people are saving the world and you can join them because you deserve better.
Are you ready to change everything?
Includes notes on the COVID-19 pandemic, 2020, and how you can get involved to make the world a safer and better place.
From the Great Barrier Reef to Hurricane Katrina to school environmental policies to Greta Thunberg - climate change impacts every aspect of the world you live in and you have the power to lead the way by enacting change.
Internationally bestselling author of The Shock Doctrine, Naomi Klein, with award-winning children's science writer Rebecca Stefoff, gives a powerful picture of why and how the planet is changing, providing effective tools for action so that YOU really can make a difference.
The first book for younger readers by internationally bestselling social activist Naomi Klein: the most authoritative and inspiring book on climate change for young people yet.
Warming seas. Superstorms. Fires in the Amazon. The effects of climate change are all around us.
Reforestation. School-strikes for climate change. Young people are saving the world and you can join them because you deserve better.
Are you ready to change everything?
Includes notes on the COVID-19 pandemic, 2020, and how you can get involved to make the world a safer and better place.
From the Great Barrier Reef to Hurricane Katrina to school environmental policies to Greta Thunberg - climate change impacts every aspect of the world you live in and you have the power to lead the way by enacting change.
Internationally bestselling author of The Shock Doctrine, Naomi Klein, with award-winning children's science writer Rebecca Stefoff, gives a powerful picture of why and how the planet is changing, providing effective tools for action so that YOU really can make a difference.
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 19.10.2021Lakonische Aufklärung
Die Globalisierungskritikerin Naomi Klein weiß, wie die Welt womöglich doch noch zu retten ist.
Es gibt Bücher über die Klimakatastrophe, die bewerfen ihr Publikum mit Imperativen. Lass das Auto stehen. Mach den Kühlschrank zu. Wirf keine Aldi-Tüten weg. Geh nicht zu Aldi. Am Ende steht meistens etwas wie: Eigentlich ist es eh schon zu spät. Und dann gibt es die Bücher von Naomi Klein, die genau einen Fehler nicht machen: Sie verbreiten keine schlechte Laune. Stattdessen setzt Klein, die als Globalisierungskritikerin mit dem Buch „No Logo!“ vor zwanzig Jahren weltberühmt wurde, an den Anfang ihres neuen Buches erst mal Staunen. Ein Australien-Trip mit ihrem vierjährigen Sohn, eine Reise in eine unbekannte Welt. Sie schnorcheln im Great Barrier Reef. Leuchtende Korallen, azurblaue Weite, „das aufregendste Naturschauspiel, das ich je erlebt hatte“. Dann aber tauchen Riff-Abschnitte auf, die aussehen wie Friedhöfe, die Korallen weiß wie Knochen. Wegen der hohen Wassertemperaturen kommt es zu Massenbleichen. Wird das Wasser noch wärmer, sterben die Korallen ab und verfaulen. 2016 ist so ein Viertel des Great Barrier Reefs abgestorben.
Und die Frage ist natürlich: Wäre es nicht für die Korallen, für die Fischer, für uns alle gut, wenn es nicht so weiterginge? Die kanadische Journalistin Naomi Klein weiß genau, dass man Menschen für eine Sache begeistert, indem man ihnen Geschichten darüber erzählt. Sie wurde damit zur wichtigen Chronistin des Klimawandels. Fand eine Sprache für die Katastrophe um uns, lange bevor Impulsreferate über autofreie Innenstädte zum politischen Standardrepertoire wurden.
Zusammen mit der Kinderbuchautorin Rebecca Stefoff hat Klein jetzt „How to Change Everything – Wie wir alles ändern können und die Zukunft retten“ geschrieben. Eine klarsichtige, aufklärende Schrift darüber, wie es zum Klimawandel kommen konnte, wie er mit sozialer Benachteiligung, Rassismus und der Ungerechtigkeit zwischen den Geschlechtern zusammenhängt – und vor allem darüber, was die Menschen dagegen tun können. Sie richtet sich dabei vor allem an junge Leute. An die also, die für die Krise nichts können, sie aber ausbaden müssen.
Es sind immer schon die großen Linien, an denen entlang Naomi Klein erzählt. Bei „This Changes Everything“ von 2014 zeigte sie zum Beispiel, wie der Kapitalismus die Erderwärmung befeuert. Diesmal setzt sie beim New Deal an, den Reformen, die Franklin D. Roosevelt von 1933 an erlassen hatte, nachdem der Wirtschaftscrash die USA getroffen hatte. Ein Land, das waidwund daliegt und sich an Armenspeisungen und der Einführung von Sozialversicherungen wieder berappelt – für Klein nur eines von vielen Beispielen, dass sich die Dinge ändern lassen, wenn man es will. Dass sich ein Green New Deal realisieren ließe, wenn die Politik entschlossener handeln würde. Hat nicht Corona gezeigt, dass sich das Reiseverhalten beeinflussen lässt, ohne dass einem der ganze Laden um die Ohren fliegt? Kleins Hoffnung sind die „Fridays for Future“-Demos. Junge Menschen, die seit mehr als drei Jahren jede Woche zeigen, dass sie verstanden haben, wovor sehr viele ältere immer noch die Augen verschließen. Den Jungen rät sie, Klimaexperten in die Schulen zu zerren, damit irgendwann auch die ignorantesten Lehrer verstehen, dass es ernst ist. Sie berichtet von Jura-Studentinnen, die Klima-Klagen einreichen und Prozesse führen. Von Aktivisten, die Aktionsgruppen gründen.
Das soll natürlich inspirieren und ist deshalb manchmal auch etwas pathetisch, immer ist aber auch auffällig lakonisch erzählt, ohne Weltuntergangssoße über den Sätzen. Weil die Bilder ja alle vor Augen haben, die Flut in Deutschland, die Waldbrände in Australien, den Permafrost in Russland. Und weil es eines eben noch nicht ist: zu spät.
JOSEF WIRNSHOFER
Ein aufmunterndes
Buch für alle, die für die
Krise nichts können, sie
aber ausbaden
müssen
Naomi Klein,
Rebecca Stefoff:
How to Change
Everything. Wie wir alles ändern können und
die Zukunft retten.
256 Seiten. Hoffmann und Campe Verlag. 18 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Die Globalisierungskritikerin Naomi Klein weiß, wie die Welt womöglich doch noch zu retten ist.
Es gibt Bücher über die Klimakatastrophe, die bewerfen ihr Publikum mit Imperativen. Lass das Auto stehen. Mach den Kühlschrank zu. Wirf keine Aldi-Tüten weg. Geh nicht zu Aldi. Am Ende steht meistens etwas wie: Eigentlich ist es eh schon zu spät. Und dann gibt es die Bücher von Naomi Klein, die genau einen Fehler nicht machen: Sie verbreiten keine schlechte Laune. Stattdessen setzt Klein, die als Globalisierungskritikerin mit dem Buch „No Logo!“ vor zwanzig Jahren weltberühmt wurde, an den Anfang ihres neuen Buches erst mal Staunen. Ein Australien-Trip mit ihrem vierjährigen Sohn, eine Reise in eine unbekannte Welt. Sie schnorcheln im Great Barrier Reef. Leuchtende Korallen, azurblaue Weite, „das aufregendste Naturschauspiel, das ich je erlebt hatte“. Dann aber tauchen Riff-Abschnitte auf, die aussehen wie Friedhöfe, die Korallen weiß wie Knochen. Wegen der hohen Wassertemperaturen kommt es zu Massenbleichen. Wird das Wasser noch wärmer, sterben die Korallen ab und verfaulen. 2016 ist so ein Viertel des Great Barrier Reefs abgestorben.
Und die Frage ist natürlich: Wäre es nicht für die Korallen, für die Fischer, für uns alle gut, wenn es nicht so weiterginge? Die kanadische Journalistin Naomi Klein weiß genau, dass man Menschen für eine Sache begeistert, indem man ihnen Geschichten darüber erzählt. Sie wurde damit zur wichtigen Chronistin des Klimawandels. Fand eine Sprache für die Katastrophe um uns, lange bevor Impulsreferate über autofreie Innenstädte zum politischen Standardrepertoire wurden.
Zusammen mit der Kinderbuchautorin Rebecca Stefoff hat Klein jetzt „How to Change Everything – Wie wir alles ändern können und die Zukunft retten“ geschrieben. Eine klarsichtige, aufklärende Schrift darüber, wie es zum Klimawandel kommen konnte, wie er mit sozialer Benachteiligung, Rassismus und der Ungerechtigkeit zwischen den Geschlechtern zusammenhängt – und vor allem darüber, was die Menschen dagegen tun können. Sie richtet sich dabei vor allem an junge Leute. An die also, die für die Krise nichts können, sie aber ausbaden müssen.
Es sind immer schon die großen Linien, an denen entlang Naomi Klein erzählt. Bei „This Changes Everything“ von 2014 zeigte sie zum Beispiel, wie der Kapitalismus die Erderwärmung befeuert. Diesmal setzt sie beim New Deal an, den Reformen, die Franklin D. Roosevelt von 1933 an erlassen hatte, nachdem der Wirtschaftscrash die USA getroffen hatte. Ein Land, das waidwund daliegt und sich an Armenspeisungen und der Einführung von Sozialversicherungen wieder berappelt – für Klein nur eines von vielen Beispielen, dass sich die Dinge ändern lassen, wenn man es will. Dass sich ein Green New Deal realisieren ließe, wenn die Politik entschlossener handeln würde. Hat nicht Corona gezeigt, dass sich das Reiseverhalten beeinflussen lässt, ohne dass einem der ganze Laden um die Ohren fliegt? Kleins Hoffnung sind die „Fridays for Future“-Demos. Junge Menschen, die seit mehr als drei Jahren jede Woche zeigen, dass sie verstanden haben, wovor sehr viele ältere immer noch die Augen verschließen. Den Jungen rät sie, Klimaexperten in die Schulen zu zerren, damit irgendwann auch die ignorantesten Lehrer verstehen, dass es ernst ist. Sie berichtet von Jura-Studentinnen, die Klima-Klagen einreichen und Prozesse führen. Von Aktivisten, die Aktionsgruppen gründen.
Das soll natürlich inspirieren und ist deshalb manchmal auch etwas pathetisch, immer ist aber auch auffällig lakonisch erzählt, ohne Weltuntergangssoße über den Sätzen. Weil die Bilder ja alle vor Augen haben, die Flut in Deutschland, die Waldbrände in Australien, den Permafrost in Russland. Und weil es eines eben noch nicht ist: zu spät.
JOSEF WIRNSHOFER
Ein aufmunterndes
Buch für alle, die für die
Krise nichts können, sie
aber ausbaden
müssen
Naomi Klein,
Rebecca Stefoff:
How to Change
Everything. Wie wir alles ändern können und
die Zukunft retten.
256 Seiten. Hoffmann und Campe Verlag. 18 Euro.
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