Die Sache mit den Boss-Romances
Nachdem ich Sabrina, die eine Hälfte des Autorinnen-Duos von Eliza Hart, auf der Leipziger Buchmesse treffen durfte, habe ich mich riesig auf „How to publish love“ gefreut.
Darin wird Verlagsmitarbeiterin Hayley von heute auf morgen mit Caleb Hunter ein neuer
Chef vor die Nase gesetzt, und sie wird völlig unerwartet zu seiner rechten Hand gemacht. Nicht…mehrDie Sache mit den Boss-Romances
Nachdem ich Sabrina, die eine Hälfte des Autorinnen-Duos von Eliza Hart, auf der Leipziger Buchmesse treffen durfte, habe ich mich riesig auf „How to publish love“ gefreut.
Darin wird Verlagsmitarbeiterin Hayley von heute auf morgen mit Caleb Hunter ein neuer Chef vor die Nase gesetzt, und sie wird völlig unerwartet zu seiner rechten Hand gemacht. Nicht umsonst hat Hayley bereits in jungen Jahren eine solche Karriere gemacht, denn sie ist pfiffig und engagiert. Mit dem Neuen muss sie jedoch erst einmal klarkommen, denn der scheint das Verlagshaus erst einmal ordentlich umkrempeln zu wollen.
Ein Buch für Bookies, in dem es auch nur um einen Buchverlag geht? Volltreffer würde ich sagen, und der Schreibstil der Autorinnen lässt auch ganz flüssig in die witzige Geschichte eintauchen. Es gibt einen großen Freundeskreis, der für spritzige Dialoge sorgt, und jede Menge Bürogeplänkel zwischen Schreibtisch und Teeküche. Das fand ich wirklich erfrischend und wunderbar unterhaltsam zu lesen.
Doch nun kommt das große ABER: Natürlich ist es wenig überraschend, dass es früher oder später zwischen Hayley und Caleb zu Gefühlen kommt. Und da kommt auch mein Problem. Das Wattpad-Buch wurde ursprünglich 2015 geschrieben. Vor Me-too. Aber wir befinden uns nun mal im Jahr 2024 und bei der Juristin in mir gingen ständig die Alarmglocken an, denn der gute Caleb Hunter könnte für jeden zweiten Satz wegen Belästigung verklagt werden. Und das „Du willst es doch auch!“, ließ mir die Nackenhaare aufstellen, denn mit solchen Sätzen wurden im wahren Leben schon unzähligen Frauen Leid und Gewalt angetan. Ich weiß natürlich, dass Hayley und Caleb sich in unserer Geschichte wirklich zueinander hingezogen fühlen, aber wenn sie sagt „Ich will aber nicht“, und er entgegnet „Das glaubst du doch selbst nicht“, dann schrillen die Alarmglocken bei mir.
Ich weiß, dass es hier einige begeisterte Leser*innen von Dark Romance/morally grey gibt. Ich fand die Verlagsstory mit Bürovibes an sich wirklich zauberhaft, die hat mir richtig gut gefallen. Aber ich muss leider feststellen, dass die Frau und Juristin in mir keine Boss-Romances lesen kann.