Auf der Grundlage neu entdeckter Dokumente wird die Biographie des aus einer Converso-Familie stammenden Kabbalisten Abraham Cohen de Herrera alias Alonso Nuñez de Herrera (gest. 1635 in Amsterdam) im Kontext seiner spanisch verfassten Neuinterpretation der lurianischen Kabbala rekonstruiert. Im Mittelpunkt stehen seine wichtigsten Lebensstationen und die Adaption italienischer Renaissance-Philosophie, die Herrera in ein eigenes Konzept humanistischer Bildung integriert, zu der auch die jüdische Tradition mit lurianischen Vorstellungen aus der Schule von Israel Saruq gehört. Insbesondere wird Herreras Einführung in Logik bzw. Dialektik berücksichtigt und die These aufgestellt, dass er nicht nur als Begründer der metaphorischen Interpretation lurianischer Symbole gelten, sondern sein spezifischer Zugang auf dem Hintergrund seiner Lebenserfahrung und Ausbildung als "humanistische Kabbala" auf den Begriff gebracht werden kann. In der Geschichte der jüdischen Mystik ist diese Verhältnisbestimmung von Philosophie und Kabbala mit humanistisch-pädagogischer Intention singulär. Erstmals wird auch Herreras Einfluss auf die christliche Geistesgeschichte durch Christian Knorr von Rosenroths Kabbala denudata in vollem Umfang gewürdigt.
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