Essay aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Politik - Thema: Internationale Beziehungen, Note: 11 Punkte (2,0), Justus-Liebig-Universität Gießen (Institut für Politikwissenschaften), Veranstaltung: Menschenrechtsbildung: Eckpunkte und Schlüsselprobleme, Sprache: Deutsch, Abstract: In Anbetracht des Seminares soll in dieser Seminararbeit die Wirkung von humanitären Interventionen nicht bewertet werden, da dies definitiv dem Rahmen sprengen würde. Vielmehr soll in dieser Arbeit das Konzept der humanitären Intervention angesichts der Kosovo Krise aus dem Jahr 1998/1999 näher beleuchtet werden und die legitimationstechnischen und menschenrechtlichen Defizite leicht angeschnitten werden. Die Begrifflichkeit der humanitären Intervention wirft bei vielen Menschen heutzutage für einen kalten Schauer über den Rücken und wird aufgrund der Handlungen in den letzten dreißig Jahren sehr negativ konnotiert. Beispiele in Kosovo, Somalia, Haiti oder auch im Irak waren stets im Mittelpunkt voller Kontroversen und Diskursen über die moralische Notwendigkeit von staatlichen Einmischungen, welche ursprünglich das Ziel verfolgten, Länder in schweren Situationen zu unterstützen. Hatte man nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1991 noch darauf gehofft, dass der fehlende Kalte Krieg langfristig für Stabilität und Frieden in Europa und außerhalb führen würde, wurde man bitter enttäuscht. Neben dem Zusammenbruch der Sowjetunion fanden ebenfalls einige Dekolonisationsprozesse in Afrika und Asien statt, während das multiethnische und multireligiöse Jugoslawien in kleinere Teilstaaten zerfiel, welche wiederum in transnationale Krisen miteingebunden wurden.