Ein Roman wie das Echo unserer beunruhigenden Gegenwart In der Megastadt der Zukunft heuert Zem Sparak als Hilfspolizist an, arbeitet als "Hund" im sauren Regen von Zone 3. Seine Heimat Griechenland gibt es schon lange nicht mehr: Bei GoldTex, einem Konzern, der bankrotte Länder unterjocht, herrschen Zynismus und Gewalt. Eines Morgens reißt eine über die gesamte Länge des Rückgrats aufgeschnittene Leiche Zem aus seiner Gleichgültigkeit. Irgendwo, das weiß er, gibt es noch eine Wahrheit. Zusammen mit Salia Malberg, einer Kommissarin aus Zone 2, begibt er sich auf eine Suche, die ihn auch in seine Vergangenheit führt. In schnellem Rhythmus, in poetischen Bildern stellt Laurent Gaudé unsere drängendsten Fragen: Wie wollen wir in Zukunft leben? Und was erwartet uns?
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Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Die Aussichten sind nicht so rosig, liest Rezensent Christoph Vormweg beim Goncourt-Preisträger Laurent Gaudé: Dessen neuer Roman spielt in einer Zukunft, in der sich alle jetzt drohenden Katastrophen schon verwirklicht haben, Griechenland wird von einem Konzern regiert, der die Menschen endgültig entindividualisieren und zu reinen Arbeitsmaschinen machen will. Ein Hilfspolizist, der titelgebende "Hund 51" soll sich eigentlich der Bekämpfung der Schleuser widmen, die zwischen den Zonen, die nach Macht und Besitz eingeteilt sind, operieren, dann kommt ein Mordfall dazwischen, der ihn mit einer etwas schwierigen Vorgesetzten bis in die Zone der Superreichen führt, so Vormweg. Großartig findet er die Mischung aus dramatisch-konfliktreichem Plot und gleichzeitig angenehm lesbarer Sprache, eine Kombination, die die LeserInnen zum Gruseln und Nachdenken über das, was jetzt gerade passiert, anregen dürfte - vielleicht nicht ganz so gut wie Hervé Le Telliers Zukunftsroman "Die Anomalie", aber dennoch äußert lesenswert, resümiert der Kritiker.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Dem preisgekrönten Laurent Gaudé ist mit 'Hund 51' ein kraftvolles Meisterwerk gelungen, das zu Recht 2022 das Lieblingsbuch des französischen Buchhandels war. Handelsblatt 20231208