Empfehlenswert
Alexander Schillack arbeitet als Verhaltensberater für Hundehalter*innen in Wuppertal und Johanna Spahr hat eine Hundeschule in Hamburg. Sie kommen in diesem Buch recht sympathisch rüber, vor allem weil sie sich auch nicht als perfekt präsentieren. So pöbelt zum Beispiel Alexander
Schillacks Hund auch nach vielen Jahren noch Artgenossen an der Leine an. Für mich ist dies kein…mehrEmpfehlenswert
Alexander Schillack arbeitet als Verhaltensberater für Hundehalter*innen in Wuppertal und Johanna Spahr hat eine Hundeschule in Hamburg. Sie kommen in diesem Buch recht sympathisch rüber, vor allem weil sie sich auch nicht als perfekt präsentieren. So pöbelt zum Beispiel Alexander Schillacks Hund auch nach vielen Jahren noch Artgenossen an der Leine an. Für mich ist dies kein Zeichen von Unfähigkeit des Besitzers, sondern zeigt die Tatsache, dass jeder Hund ein Individuum ist und man mit manchen Eigenarten dieses Individuums einfach leben muss. Dies wird auch in dem Buch immer wieder thematisiert. Mit den Genen werden viele Verhaltensweisen schon vorgegeben und lassen sich durch Training nicht unbedingt komplett ändern. Es sollte uns auch egal sein, was andere Menschen von uns denken, weil wir unseren Hund scheinbar nicht richtig erziehen. Auch halten Autor und Autorin dazu an, sich auf das eigene Bauchgefühl zu verlassen. Wenn man sich mit Tipps und Anleitungen Außenstehender nicht wohlfühlt, hat es keinen Sinn, diese auf Teufel komm raus anzuwenden.
„Hunde erziehen ohne Schimpfen“ erklärt, wie Hunde lernen, und erläutert, warum wir überhaupt mit dem Hund schimpfen, obwohl dies in der Regel keinen positiven Einfluss auf das Verhalten des Hundes hat - im Gegenteil. Das Buch sensibilisiert für Situationen, die der Hund nicht verstehen kann und daraus folgend ein von uns nicht gewolltes Verhalten zeigt, was wiederum zu einem unfairen Verhalten des Menschen gegenüber dem Hund führt. Es gibt auch Tipps für Situationsmanagement und Trainingsanleitungen für ausgewählte Verhaltensziele, die ich als wirklich brauchbar empfand. Diese werden oft mit Bildern/Fotos veranschaulicht.
Die theoretischen Inhalte waren mir an manchen Stellen etwas zu ausufernd, da hätte ich mir stattdessen noch mehr Anleitung für die Praxis gewünscht. Im Großen und Ganzen ist dies aber ein empfehlenswerter Erziehungsratgeber, ganz besonders auch für Menschen, die noch ganz am Anfang stehen und vielleicht noch überlegen, ob sie sich einen Hund ins Haus holen und wenn ja, ob es ein Welpe (welcher Rasse?) oder ein Hund aus dem Tierheim sein soll. So kann man dann von Anfang an bestimmte Fehler gleich vermeiden.