Eine spannende Coming-of-Age-Geschichte vor der einmaligen Kulisse von New York. Emilia hat sich die Kreditkarte ihres Vaters geschnappt und einen Flug nach New York gebucht. Sie will einfach nur weg. Aber das Apartment, das sie übers Internet gemietet hat, gibt es gar nicht und zu allem Überfluss kündigt sich Wirbelsturm Sandy an. Zum Glück lernt sie Seth, Abby und den ziemlich verrückten Jim kennen. Zusammen finden sie eine Bleibe in SoHo. Inzwischen hat der Sturm die Stadt fest im Griff: das Haus beginnt zu wackeln, dann fällt der Strom aus. Die vier müssen immer enger zusammenrücken, ob sie wollen oder nicht.
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.05.2019TASCHENBÜCHER
Der stilisierte Kopf eines Fuchses mit der Zahl 1 als Vignette über dem ersten Kapitel deutet an, wovon hier die Rede sein wird. Es endet mit dem Bericht über den erzwungenen und herzzerreißenden Abschied des Jungen Peter von seinem Fuchs Pax. Im zweiten Kapitel geht es um Peter, wie der Kopf eines Jungen suggeriert, und Sara Pennypacker erzählt nun abwechselnd von den Erlebnissen des zwölfjährigen Jungen und seines Fuchses Pax. Peters Vater hatte ihm erklärt, dass er für eine Weile bei seinem Großvater auf dessen Farm leben müsse, weil er sich wegen eines bevorstehenden Krieges freiwillig zum Militär gemeldet hat. Und da der Großvater keine Tiere dulde, müsse er sich von Pax trennen.
Beim Großvater findet Peter dann ein altes Foto von seinem Vater als Kind mit einem Hund und erfährt, dass die beiden unzertrennlich gewesen seien. Da wird Peter klar, dass es falsch war, seinem Vater zu gehorchen und Pax auszusetzen. Nachts packt er das Nötigste in seinen Rucksack, schreibt seinem Großvater einen Zettel mit „Vielen Dank für alles“ und macht sich auf den Weg, um Pax zu finden. Der unterwegs ausgesetzte Fuchs hat inzwischen begriffen, dass sein Herrchen ohne ihn abgefahren ist, aber er ist fest davon überzeugt, dass er zurückkommen wird. Beide haben nur ein Ziel, sie müssen einander finden.
In ihrer klaren, poetischen Sprache, die Birgitt Kollmann großartig ins Deutsche übertragen hat, erzählt die amerikanische Autorin hier von einer großen Liebe, die alle Hindernisse überwindet. Es wird ein langes, gefährliches Abenteuer, bis Peter und Pax sich schließlich finden, aber beide bekommen Hilfe von neuen Freunden.
Die Geschichte, die mit großer Intensität elementare Themen wie Krieg und Unmenschlichkeit, aber auch Freundschaft, Treue und Verantwortung behandelt, endet ganz anders als erwartet, und treibt ihre Leser noch lange um.
Die Ausstattung des bekannten kanadischen Illustrators Jon Klassen mit Vignetten und zwölf Schwarz-weiß-Illustrationen und einem wunderschönen Cover in Brauntönen korrespondiert mit der Qualität der Sprache und macht den Roman zu einem Gesamtkunstwerk. (ab 12 Jahre)
Sara Pennypacker: Mein Freund Pax. Aus dem Englischen von Birgitt Kollmann. Mit Illustrationen von Jon Klassen. Fischer Tb, Frankfurt 2019. 304 Seiten, 10 Euro.
Die vierzehnjährige Emilia ist wegen eines Skandals, in den ihr Vater an ihrer Schule verwickelt ist, heimlich aus den Niederlanden nach New York geflohen. Dort aber stellt sich heraus, dass es das Apartment, das sie übers Internet gemietet hat, nicht gibt und sie keine Unterkunft hat. Zum Glück lernt sie die ungewöhnlichen Geschwister Seth und Abby kennen, die sie bei sich aufnehmen, gerade rechtzeitig, bevor Hurrikan Sandy über New York fegt und die Stadt völlig lahmlegt. Zu ihnen gesellt sich der siebzehnjährige Jim, der verletzt ist und Hilfe braucht.
Alle vier haben ihre Probleme, aber das gemeinsame Erlebnis dieser Ausnahmesituation schmiedet sie zusammen und relativiert ihre Sorgen. Der niederländischen Autorin Anna Woltz gelingt es in jedem ihrer Romane, unvergessliche Kinder und Jugendliche zu porträtieren. (ab 14 Jahren)
HILDE ELISABETH MENZEL
Anna Woltz: Hundert Stunden Nacht. Aus dem Niederländischen von Andrea Kluitmann. Carlsen TB (1803), Hamburg 2019. 256 Seiten, 7,99 Euro.
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Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Der stilisierte Kopf eines Fuchses mit der Zahl 1 als Vignette über dem ersten Kapitel deutet an, wovon hier die Rede sein wird. Es endet mit dem Bericht über den erzwungenen und herzzerreißenden Abschied des Jungen Peter von seinem Fuchs Pax. Im zweiten Kapitel geht es um Peter, wie der Kopf eines Jungen suggeriert, und Sara Pennypacker erzählt nun abwechselnd von den Erlebnissen des zwölfjährigen Jungen und seines Fuchses Pax. Peters Vater hatte ihm erklärt, dass er für eine Weile bei seinem Großvater auf dessen Farm leben müsse, weil er sich wegen eines bevorstehenden Krieges freiwillig zum Militär gemeldet hat. Und da der Großvater keine Tiere dulde, müsse er sich von Pax trennen.
Beim Großvater findet Peter dann ein altes Foto von seinem Vater als Kind mit einem Hund und erfährt, dass die beiden unzertrennlich gewesen seien. Da wird Peter klar, dass es falsch war, seinem Vater zu gehorchen und Pax auszusetzen. Nachts packt er das Nötigste in seinen Rucksack, schreibt seinem Großvater einen Zettel mit „Vielen Dank für alles“ und macht sich auf den Weg, um Pax zu finden. Der unterwegs ausgesetzte Fuchs hat inzwischen begriffen, dass sein Herrchen ohne ihn abgefahren ist, aber er ist fest davon überzeugt, dass er zurückkommen wird. Beide haben nur ein Ziel, sie müssen einander finden.
In ihrer klaren, poetischen Sprache, die Birgitt Kollmann großartig ins Deutsche übertragen hat, erzählt die amerikanische Autorin hier von einer großen Liebe, die alle Hindernisse überwindet. Es wird ein langes, gefährliches Abenteuer, bis Peter und Pax sich schließlich finden, aber beide bekommen Hilfe von neuen Freunden.
Die Geschichte, die mit großer Intensität elementare Themen wie Krieg und Unmenschlichkeit, aber auch Freundschaft, Treue und Verantwortung behandelt, endet ganz anders als erwartet, und treibt ihre Leser noch lange um.
Die Ausstattung des bekannten kanadischen Illustrators Jon Klassen mit Vignetten und zwölf Schwarz-weiß-Illustrationen und einem wunderschönen Cover in Brauntönen korrespondiert mit der Qualität der Sprache und macht den Roman zu einem Gesamtkunstwerk. (ab 12 Jahre)
Sara Pennypacker: Mein Freund Pax. Aus dem Englischen von Birgitt Kollmann. Mit Illustrationen von Jon Klassen. Fischer Tb, Frankfurt 2019. 304 Seiten, 10 Euro.
Die vierzehnjährige Emilia ist wegen eines Skandals, in den ihr Vater an ihrer Schule verwickelt ist, heimlich aus den Niederlanden nach New York geflohen. Dort aber stellt sich heraus, dass es das Apartment, das sie übers Internet gemietet hat, nicht gibt und sie keine Unterkunft hat. Zum Glück lernt sie die ungewöhnlichen Geschwister Seth und Abby kennen, die sie bei sich aufnehmen, gerade rechtzeitig, bevor Hurrikan Sandy über New York fegt und die Stadt völlig lahmlegt. Zu ihnen gesellt sich der siebzehnjährige Jim, der verletzt ist und Hilfe braucht.
Alle vier haben ihre Probleme, aber das gemeinsame Erlebnis dieser Ausnahmesituation schmiedet sie zusammen und relativiert ihre Sorgen. Der niederländischen Autorin Anna Woltz gelingt es in jedem ihrer Romane, unvergessliche Kinder und Jugendliche zu porträtieren. (ab 14 Jahren)
HILDE ELISABETH MENZEL
Anna Woltz: Hundert Stunden Nacht. Aus dem Niederländischen von Andrea Kluitmann. Carlsen TB (1803), Hamburg 2019. 256 Seiten, 7,99 Euro.
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"Anna Woltz gelingt es in jedem ihrer Romane, unvergessliche Kinder und Jugendliche zu porträtieren." Hilde Elisabeth Menzel Süddeutsche Zeitung 20190510