Ozan Zakariya Keskinkiliç
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Hundesohn (eBook, ePUB)
Roman »Das ist der zärtlichste und klügste Roman seit langem über Liebe, Freundschaft, Begehren.« Martina Hefter
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Dies ist eine Liebesgeschichte. Sie spielt im Juni, im Juli, im August in Adana, dreitausend Kilometer weit weg von Berlin. In Berlin lebt Zeko. Hier trifft er Männer in Parks und Cafés, auf Dating-Apps und vor der Moschee. Doch jedes Mal, wenn sich ihre Lippen berühren, reißen ihn die Gedanken zurück zu Hassan, dem Nachbarsjungen in Adana, den Dede, sein Großvater, immer nur »Hundesohn« nennt. Zeko kennt das laute Viertel, den Staub in den Gassen nur aus den Sommerferien. Dann stirbt Dede an einem Herzinfarkt. Aber Zeko will nicht vergessen, nicht den Großvater, der alten Männern di...
Dies ist eine Liebesgeschichte. Sie spielt im Juni, im Juli, im August in Adana, dreitausend Kilometer weit weg von Berlin. In Berlin lebt Zeko. Hier trifft er Männer in Parks und Cafés, auf Dating-Apps und vor der Moschee. Doch jedes Mal, wenn sich ihre Lippen berühren, reißen ihn die Gedanken zurück zu Hassan, dem Nachbarsjungen in Adana, den Dede, sein Großvater, immer nur »Hundesohn« nennt. Zeko kennt das laute Viertel, den Staub in den Gassen nur aus den Sommerferien. Dann stirbt Dede an einem Herzinfarkt. Aber Zeko will nicht vergessen, nicht den Großvater, der alten Männern die Sorgen aus dem Bart schnitt und auf Arabisch sang, nicht die religiösen Rituale und den Geschmack von Bamya. Und vor allem nicht Hassan. »In neun Tagen werde ich Hassan wiedersehen«, wiederholt er wie ein Mantra: beim Freitagsgebet, in der Therapiesitzung, im Prinzenbad, beim Mittagessen mit seiner besten Freundin Pari. Aber etwas ist geschehen, als Zeko und Hassan sich das letzte Mal sahen. Etwas, das immer heftiger heraufdrängt, je näher der Tag seiner Abreise kommt.
Hundesohn erzählt radikal und poetisch von Liebe und Begehren. Von der Euphorie und Verletzlichkeit, der Angst und dem Glück, wenn man liebt. Vom leisen Schrei und lauten Flüstern: am Küchentisch, in fremden Betten und im Gebet. Und vermisst dabei unsere zerrissene Gegenwart, über alle Grenzen von Ländern, Sprache und Körper hinweg.
Hundesohn erzählt radikal und poetisch von Liebe und Begehren. Von der Euphorie und Verletzlichkeit, der Angst und dem Glück, wenn man liebt. Vom leisen Schrei und lauten Flüstern: am Küchentisch, in fremden Betten und im Gebet. Und vermisst dabei unsere zerrissene Gegenwart, über alle Grenzen von Ländern, Sprache und Körper hinweg.
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Ozan Zakariya Keskinkiliç, geboren 1989, studierte Politikwissenschaften in Wien, Berlin und Cambridge. 2022 erschien sein Lyrikdebüt Prinzenbad im Elif Verlag, 2023 das Sachbuch Muslimaniac. Die Karriere eines Feindbildes im Verbrecher Verlag. Seine Texte wurden in Zeitschriften und Anthologien (u. a. anders bleiben, Rowohlt 2023) veröffentlicht und in mehrere Sprachen übersetzt. Er war für den Clemens-Brentano-Preis und den Dresdner Lyrikpreis nominiert und wurde mit dem Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis 2025 ausgezeichnet. Hundesohn ist sein erster Roman.
Produktdetails
- Verlag: Suhrkamp Verlag
- Seitenzahl: 219
- Erscheinungstermin: 17. September 2025
- Deutsch
- ISBN-13: 9783518783481
- Artikelnr.: 73722064
»Keskinkiliçs Debüt liest sich zackig: Die kurzen Kapitel geraten abwechslungsreich, der bissige Humor erweist sich als treffsicher, und die bewusst blumige Metaphorik wird behutsam kultiviert.« Maximilian Mengeringhaus Frankfurter Allgemeine Zeitung 20251113
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Zakariya, der Held dieses Romans ist Muslim, gläubig und schwul. Familiendrama gibt's nicht und so kann man sich ganz der Vorfreude Zakariyas auf den sehnsüchtig erwarteten Hassan hingeben. Überhaupt gibt es keinen richtigen Plot, fährt die Rezensentin Jolinde Hüchtker fort, die den Autor Ozan Zakariya Keskinkılıç auf einen Kaffee getroffen hat. Aber das macht gar nichts, versichert sie. Denn erstens schreibt Keskinkılıç so schön über schwulen Sex, wie zuvor Ocean Vuong: Seine Sprache "ist geradezu körperlich", schwärmt sie. Und zweitens sind Gott und der Geliebte, Beten und Ejakulieren bei Keskinkılıç praktisch dasselbe. Das geht so gegen alle Klischees, dass "Hedonisten wie Heilige" sich gleichermaßen angesprochen fühlen dürfen, freut sie sich.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein originelles literarisches Debüt ... Keskinkiliç gelingt ... eine Erzählung von Liebe, Begehren, Migration, Familie und der Suche nach dem eigenen Ich.« Lukas Keller NZZ am Sonntag 20251130
Gebundenes Buch
Ein eindrucksvolles Debüt, das noch lange nachhallt.
Meine Meinung:
Hundesohn erzählt poetisch und gleichzeitig ungeschönt eine Liebesgeschichte zwischen Berlin und Adana. Zeko ist verloren in der Großstadt, hin und hergerissen zwischen Fern- und Heimweh, den …
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Ein eindrucksvolles Debüt, das noch lange nachhallt.
Meine Meinung:
Hundesohn erzählt poetisch und gleichzeitig ungeschönt eine Liebesgeschichte zwischen Berlin und Adana. Zeko ist verloren in der Großstadt, hin und hergerissen zwischen Fern- und Heimweh, den Erwartungen anderer und seinen Sehnsüchten.
Die Sprache ist schonungslos direkt, roh und zugleich zärtlich authentisch. Die Verwebung von vier verschiedenen Sprachen und der Schreibstil konnten mich besonders begeistern.
Das Buch thematisiert die Fragen von Herkunft, Zugehörigkeit und Ausgrenzung. Eindrucksvoll wird die Zerrissenheit einer migrantischen Identität skizziert. Manchmal derb und dann immer wieder lustig und wunderschön.
Mein Fazit:
Eine intensive und poetische Geschichte über Erinnerung, Begehren und kulturelle Sehnsucht.
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Gebundenes Buch
Der Debüt Roman von Ozan Zakariya Keskinkilic hat mich im ersten Moment durch das Cover und die einleitenden Worte sehr angesprochen, da es die Kraft und Intensität einer zerrissenen Liebe und Sehnsucht offenbarte. Die sprachlichen Mittel mit ihren türkischen, arabischen und …
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Der Debüt Roman von Ozan Zakariya Keskinkilic hat mich im ersten Moment durch das Cover und die einleitenden Worte sehr angesprochen, da es die Kraft und Intensität einer zerrissenen Liebe und Sehnsucht offenbarte. Die sprachlichen Mittel mit ihren türkischen, arabischen und französischen Einschüben hat den Lesefluss für mich erschwert. Aber ich bin sicher, das Leser mit ähnlichem Hintergrund die Tiefgründigkeit und Zweideutigkeit besser verstehen werde. Auch was es heisst, muslimisch und schwul zu sein, kann ich nichtmal im Ansatz begreifen, da auch dies eine andere Zielgruppe betrifft. Aus einer anderen Sicht das Leben in Berlin zu beobachten, mit dem fast schon manischem Verlangen auf Dating Apps die Sehnsucht nach der großen Liebe zu stillen und doch nicht im Ansatz die Befriedigung im schnellen, unpersönlichen Sex zu finden, ist auch für mich eine Erweiterung des Horizontes. Mit Zeko verbindet mich die Liebe zu Kafka und wie unterschiedlich im Leben die Wege verlaufen, in kleinsten Vorlieben und Begebenheiten sind wir doch alle gleich. Ein gefühlvolles Buch für Männer mit gefühlvollem, queeren Wesen in einer Welt voller starrer Vorgaben und Erwartungen.
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Queere Texte sind - wenn man so will - mein täglich geistig Brot, mit dem türkischen Kulturraum hatte ich aber bislang wenig Berührungspunkte. “Hundesohn” ist daher für mich eine Mischung aus Vertrautem und Unbekanntem gewesen.
Am Anfang des Textes habe ich …
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Queere Texte sind - wenn man so will - mein täglich geistig Brot, mit dem türkischen Kulturraum hatte ich aber bislang wenig Berührungspunkte. “Hundesohn” ist daher für mich eine Mischung aus Vertrautem und Unbekanntem gewesen.
Am Anfang des Textes habe ich gedacht: Aha, Filzläuse - die “Downsides of Gay Dating” und dann das Schwärmen von diesem Hassan aus der Türkei - Adana, dreitausend Kilometer von ihm entfernt - den der deutsch-türkische Ich-Erzähler scheinbar liebt. Etwas experimentell, viel Sprachspiel (deutsch - türkisch - arabisch - englisch - französisch - Slang, etc etc), viel Religiosität, Multi- und Interkulturalität. Und natürlich: Berlin, Berlin. Ich habe mit einem soliden 4-Sterne-Buch gerechnet - am Anfang, weil es mich etwas verwirrt hat. Doch dann hat mich diese spröde, moderne, witzige, intime Geschichte dieses Mittzwanzigers, der wie so viele Mittzwanziger in der Literatur etwas “lost” wirkt, immer mehr gefesselt: das welpenhaft Verspielte, das hundeschnäuzig Kalte, das Kafkaeske, das Echte. Ich habe mit dem - aufgrund der Namensgleichheit mit dem Autor wahrscheinlich autofiktional inspirierten - Zakariya mitgefiebert. Ich habe den Hassan-Countdown” mitgezählt, den Orangen-und-Salz-Geruch seiner (Hassans) Achselhöhlen in mich aufgesogen. Ich bin mit Pari beim Mäcci gesessen und habe mir Pommes, Intellektuelles und Zotiges mit ihr reingezogen. Überhaupt Pari, sie ist wirklich toll *schwärm*. Jeder queere Mann braucht eine solche Freundin.
Ist dieses Buch eine kafkaeske Parabel, ein Gleichnis? Kafka ist gleichzeitig Leitmotiv und gebetsmühlenhafte Versicherung eines literarischen Erbes, das der Ich-Erzähler wie einen intertextuellen Regenschirm über sich und sein Buch spannt. So wie Kafkas Werke fordert auch “Hundesohn” eine mehrfache Lektüre geradezu heraus - bei jedem Lesen werden sich neue Bedeutungen erschließen, werden den Lesenden neue Dinge auffallen: Was bedeutet das Einverleiben von Hassan mittels seines Schamhaares? Sind die Sonnenblumenkerne, die Dede zwischen seinen Zähnen zermalmt, eine Allegorie auf die interkulturelle Sinnsuche des Protagonisten? Die vielen Gerichte, die Nene kocht, ein Sinnbild für die verschiedenen Religionen und der Hunger des Ich-Erzählers steht dafür, dass es nur einen Gott gibt?
Ein Text, der viel Anlass zum Weiterdenken gibt und sowas ist immer feiernswert. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung für alle, die leicht “verrückte”, verklausulierte Texte und Kafka mögen.
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Vulgär zur Nähe: Was ein Hundesohn
Ich mag das Cover und den Titel. Das Konzept hat mich angesprochen und ich gab dem Roman eine Chance. Und mir war klar, dass hätte auch gut und gerne schief gehen können. Tat es aber nicht. Ozan Zakariya Keskinkılıç gibt seiner …
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Vulgär zur Nähe: Was ein Hundesohn
Ich mag das Cover und den Titel. Das Konzept hat mich angesprochen und ich gab dem Roman eine Chance. Und mir war klar, dass hätte auch gut und gerne schief gehen können. Tat es aber nicht. Ozan Zakariya Keskinkılıç gibt seiner Hauptfigur, die seinen Namen trägt, eine intensive Erzählstimme. Einerseits ist Zakariya auf der Suche nach Ablenkung und immer wieder dem nächsten Reiz, andererseits sehnt er sich nach dem Wiedersehen mit seinem besten Freund Hassan. Dieses Spiel zwischen teils vulgärer Abwechslung und der Sehnsucht nach Nähe gibt dem Roman seinen roten Faden.
Um diesen roten Faden herum spinnt Keskinkılıç ein Netz an unterschiedlichen Lebenserfahrungen seiner Hauptfigur, teils in der Türkei, teil in Deutschland, teils in der Vergangenheit, teils im Jetzt, die ein immer detaillierteres Bild ergeben. Dies könnte beliebig wirken, tut es aber nicht. Dabei greift Keskinkılıç zu einigen sprachlichen, künstlerischen und literarischen Stilmitteln, die ich euch gar nicht spoilern will. Mir haben die einzelnen Stilmittel als auch das Gesamtbild sehr gut gefallen. Es ist nur deshalb keiner meiner Top-Titel, weil mir ein großes eingewebtes Thema fehlt, das dem ganzen Roman noch eine weitere Ebene gegeben hätte. Ich habe diesen Roman dennoch sehr gerne gelesen und viel Spaß dabei gehabt.
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Gebundenes Buch
In diesem Buch geht es um den schwulen Zakariya, dessen Gedanken sich ständig um seinen Jugendfreund Hassan drehen, der in der Türkei lebt und den er nur in den Sommerferien sieht. In Berlin ist Zakariya eher unglücklich und schlägt seine Zeit damit Tod auf einer Datingapp neue …
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In diesem Buch geht es um den schwulen Zakariya, dessen Gedanken sich ständig um seinen Jugendfreund Hassan drehen, der in der Türkei lebt und den er nur in den Sommerferien sieht. In Berlin ist Zakariya eher unglücklich und schlägt seine Zeit damit Tod auf einer Datingapp neue Bekanntschaften für One-Night-Stands zu finden. Man merkt dem Autor seinen Lyrikhintergrund auf jeden Fall an, das Buch ist teilweise in einer sehr bildhaften und klangvollen Sprache geschrieben. Vom Aufbau her ist es etwas, als ob man ein wirres Tagebuch liest. Man bekommt auf jeden Fall mit wie schwer es als muslimischer, eher sensibler, schwuler Mann sein kann durchs Leben zu gehen.
Mir persönlich hat das Buch mittelmäßig gefallen, stellenweise fand ich es gut, teilweise gab es mir zu viele Wiederholungen. Ich brauche keine Beschreibung von gefühlt hundert Personen mit denen der Ich-Erzähler auf der Datingapp geschrieben hat oder mit denen er sexuelle Handlungen durchgeführt hat. Die Charaktere fand ich teilweise unsympathisch, das Ende unbefriedigend.
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Gebundenes Buch
Außergewöhnlich
Hundesohn ist kein gewöhnliches Liebesbuch – es ist ein literarischer Strom aus Erinnerungen, Begehren und unausgesprochenen Wahrheiten. Ozan Zakariya Keskinkılıç schreibt mit einer poetischen Intensität, die den Leser sofort in den Bann zieht: …
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Außergewöhnlich
Hundesohn ist kein gewöhnliches Liebesbuch – es ist ein literarischer Strom aus Erinnerungen, Begehren und unausgesprochenen Wahrheiten. Ozan Zakariya Keskinkılıç schreibt mit einer poetischen Intensität, die den Leser sofort in den Bann zieht: Man spürt den Staub der Straßen von Adana, riecht den Bamya-Eintopf, hört das Flüstern beim Gebet und das Lachen in Berliner Cafés.
Die Geschichte von Zeko ist tief persönlich und zugleich universell. Zwischen Berlin und Adana, zwischen queerer Sehnsucht und familiärer Tradition, zwischen Sommerhitze und innerer Zerrissenheit entfaltet sich ein Geflecht aus Liebe, Verlust und Erinnerung. Besonders berührend ist, wie Keskinkılıç das Unausgesprochene greifbar macht – das, was zwischen Blicken, Berührungen und Schweigen liegt.
Jede Figur, ob Freund*in, Geliebter oder Familienmitglied, ist mit feiner Hand gezeichnet. Die Dialoge wirken natürlich und nah, die Bilder bleiben im Kopf. Dass der Text zugleich so politisch wie intim ist, macht ihn besonders stark: Hier geht es um mehr als eine Liebesgeschichte – es geht um Zugehörigkeit, um Identität, um die Frage, ob man je ganz ankommen kann.
Hundesohn ist radikal poetisch, ohne je kitschig zu werden. Ein Buch, das man nicht nur liest, sondern fühlt – mit jeder Faser.
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Gebundenes Buch
Zeko zählt die Tage. Die Tage, bis er Hassan wiedersieht, in den er seit so langer Zeit unglücklich verliebt ist. Um die Wartezeit und seine Gefühle zu verdrängen, verbringt Zeko seine Zeit auf Grindr, ghostet, wird geghostet, hat schlechte bis semi gute Dates, die ihm jedoch nie …
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Zeko zählt die Tage. Die Tage, bis er Hassan wiedersieht, in den er seit so langer Zeit unglücklich verliebt ist. Um die Wartezeit und seine Gefühle zu verdrängen, verbringt Zeko seine Zeit auf Grindr, ghostet, wird geghostet, hat schlechte bis semi gute Dates, die ihm jedoch nie das zu geben scheinen, was er wirklich will.
Auf der Rückseite des Buches steht groß: „Dies ist eine Liebesgeschichte“ — gemeint ist die zwischen Zeko und Hassan. Für mich persönlich war sie aber die zwischen Zeko und seiner besten Freundin Pari. Sie ist die einzige Figur im Roman, die Zeko wirklich nahe zu stehen scheint und die in ihn hineinsehen kann. Jede Passage mit ihr hab ich geliebt, weil der Umgang der beiden miteinander so schön ist.
Neben der Liebesgeschichte handelt der Roman vor allem von Herkunft, Zerrissenheit und (Nicht-)Dazugehören. Um Identitätssuche, Begehren, modernes Dating in unstetigen, unsicheren Zeiten, in denen sich niemand auf irgendwas festlegen will.
Und wenn euch das alles nicht interessiert, dann lest das Buch zumindest für den Sprachstil, spätestens der wird euch nämlich wirklich in den Bann ziehen. Selten habe ich so einen sprachgewaltigen Roman gelesen, der gleichzeitig so poetisch geschrieben ist.
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Gebundenes Buch
Provokant, poetisch, fesselnd
Vorneweg: Ich denke, dieses Buch wird die Gemüter spalten. Mich hat es komplett in seinen Bann gezogen und ich habe es an einem Tag durchgelesen. Es ist jedoch keine gefällige Geschichte, die chronologisch und klar verständlich erzählt wird. …
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Provokant, poetisch, fesselnd
Vorneweg: Ich denke, dieses Buch wird die Gemüter spalten. Mich hat es komplett in seinen Bann gezogen und ich habe es an einem Tag durchgelesen. Es ist jedoch keine gefällige Geschichte, die chronologisch und klar verständlich erzählt wird. Vielmehr entfaltet sie sich durch das durchaus sprunghafte und teilweise verstörende Innenleben des Ich-Erzählers. Zudem muss man als Leser*in bereit sein, sich auf die hässlichen, abstoßenden und schmerzhaften Abgründe des Lebens einzulassen. Das erste Kapitel handelt von Filzläusen in Schamhaaren und wir landen direkt im sehr aktiven und getriebenen Sexualleben des queeren Protagonisten. Dabei ist die Sprache roh und explizit, gleichzeitig sarkastisch-humorvoll, modern und vor allem auch poetisch. Diese Kombination empfand ich als einzigartig und beeindruckend – ich habe manche Stellen gleich mehrmals gelesen, weil ich die Worte so machtvoll und treffend fand. Überhaupt spielt Sprache eine große Rolle in dem Buch; es gibt viel Metaphorik, bildhafte Vergleiche, Bezüge zu Kafka und auch viele kurze Passagen in anderen Sprachen. Es scheint, als ob der traumatisierte Protagonist in seinem alles dominierenden Liebeskummer und seiner Zerrissenheit zwischen der deutschen und der türkisch-arabischen Kultur in sprachlichen Details eine Art Halt findet, ebenso wie (zumindest kurzfristig) in seinem regen Sexualleben. Wenn ich ehrlich bin, so hat die Sprache auch mich als Leserin gerettet in diesem kraftvollen Buch, indem ich mich an besonderen Ausdrücken und Formulierungen festhalten konnte wie an einer Boje, bis ich mich wieder in den Strudel der Geschichte habe reißen lassen. Der Ich-Erzähler offenbart uns schonungslos teilweise abstoßende und verstörende Wahrheiten über sich selbst, belässt dagegen anderes, wie die Geschichte seiner großen Liebe zu Hassan, lange seltsam vage. Dennoch habe ich nie eine Distanz zu ihm gespürt, sondern war im Gegenteil von Beginn an berührt von seinem Leid und wollte unbedingt wissen, wie es mit ihm weitergeht. Dazu hat auch der ungewohnt sprunghafte Erzählstil geführt, der mittels unerwarteter Gedankensprünge, Fantasien und Erinnerungsfetzen eine starke Spannung erzeugt hat. Einen Stern Abzug gebe ich, weil ich mir zwischenzeitliche Auflockerungen der doch sehr schwermütigen Stimmung und ein aussagekräftigeres Ende gewünscht hätte. Fazit: Dieses Buch ist für mich ein beeindruckendes Debüt über die Suche nach der eigenen Identität, die zerstörerische Kraft von Liebe und Homophobie und die heilsame Wirkung von Freundschaft. Es ist keine leichte Kost und doch ganz leicht zu lesen. Ich kann es all jenen empfehlen, die die Macht der Sprache lieben, die gerne über poetische Formulierungen staunen und die bereit sind, sich provozieren zu lassen und bittersüßen Weltschmerz zu empfinden. Pari, die beste Freundin des Protagonisten, drückt es frei nach Kafka so aus: "Ich glaube, man sollte nur solche Bücher lesen, die einen stechen und beißen." (S. 206)
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Gebundenes Buch
Großartiges Romandebüt
Der Roman „Hundesohn“ von Ozan Zakariya Keskinkılıç reiht sich in eine ganze Serie von Prosaveröffentlichungen von bisher nur in der Lyrik tätigen Autor:innen. Gleichzeitig hebt sich „Hundesohn“ entschieden von diesen …
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Großartiges Romandebüt
Der Roman „Hundesohn“ von Ozan Zakariya Keskinkılıç reiht sich in eine ganze Serie von Prosaveröffentlichungen von bisher nur in der Lyrik tätigen Autor:innen. Gleichzeitig hebt sich „Hundesohn“ entschieden von diesen weiteren Veröffentlichung ab und ist vielleicht das Romandebüt dieses Jahres, das sich am meisten lohnt. Keskinkılıç begeistert mit einer Sprache, die zum einen poetisch, fein und ausdrucksstark, aber auch klar, direkt und kraftvoll ist. Die Handlung erzählt er emotional packend und mitreißend. Schon nach wenigen Seiten weiß dieser Roman durch seine starke Erzählstimme und die überzeugt gewählte Sprachkomposition zu begeistern. „Hundesohn“ ist ein starkes Debüt und großartiger Roman. Dieses Buch ist eine Lektüre, die allen nur ans Herz gelegt und ohne Einschränkung weiterempfohlen werden kann.
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Gebundenes Buch
Mit Hundesohn legt Ozan Zakariya Keskinkılıç einen eindringlichen, sprachlich kraftvollen Debütroman vor, der sich schonungslos mit Fragen von Herkunft, Zugehörigkeit und Ausgrenzung auseinandersetzt. Das Buch erzählt die Geschichte eines Jungen, der in Deutschland …
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Mit Hundesohn legt Ozan Zakariya Keskinkılıç einen eindringlichen, sprachlich kraftvollen Debütroman vor, der sich schonungslos mit Fragen von Herkunft, Zugehörigkeit und Ausgrenzung auseinandersetzt. Das Buch erzählt die Geschichte eines Jungen, der in Deutschland aufwächst und ständig zwischen Kulturen, Erwartungen und Zuschreibungen hin- und hergerissen wird. Keskinkılıç gelingt es, die Zerrissenheit einer migrantischen Identität präzise einzufangen – voller Wut, aber auch mit Humor und poetischer Tiefe. Die Sprache ist direkt, roh und manchmal verletzend, gleichzeitig aber von einer großen Sensibilität getragen. Besonders eindrucksvoll ist, wie er den Schmerz über Diskriminierung und das Ringen um Anerkennung literarisch verdichtet. Hundesohn ist nicht nur eine persönliche Coming-of-Age-Geschichte, sondern auch ein gesellschaftskritischer Spiegel, der Leserinnen und Leser dazu zwingt, über Macht, Sprache und Zugehörigkeit neu nachzudenken. Ein mutiges, relevantes und unbedingt lesenswertes Buch.
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