Heiße Tage für die Kommissarin
Laura Gottberg könnte eigentlich ihre Zeit genießen, denn es ist nicht nur Sommer in der Bayrischen Metropole, sondern auch ihre Kinder sind in Ferien. Ein wenig Sorgen hat sie zwar, ob die Beiden auch gut versorgt sind, aber das ist ja normal. Nicht normal ist die
abartige Wüstenhitze in der Stadt. Sie macht mürbe und die Leute verrückt. Da wundert es auch nicht,…mehrHeiße Tage für die Kommissarin
Laura Gottberg könnte eigentlich ihre Zeit genießen, denn es ist nicht nur Sommer in der Bayrischen Metropole, sondern auch ihre Kinder sind in Ferien. Ein wenig Sorgen hat sie zwar, ob die Beiden auch gut versorgt sind, aber das ist ja normal. Nicht normal ist die abartige Wüstenhitze in der Stadt. Sie macht mürbe und die Leute verrückt. Da wundert es auch nicht, dass alle etwas überreagieren. Eben so wie Ralf, ein durchaus pfiffiger und geschäftstüchtiger Wohnungsloser, der in vermeintlich nötiger Verteidigungshandlung der Kommissarin ein Veilchen schlägt.
Die Beiden freunden sich mehr oder weniger an. Gleichzeitig wächst die unerträgliche Brut Rechtsradikaler, welche sich auf den Kiesbänken der Isar zusammenrotten, um schändliche und menschenverachtende Gesänge zu grölen und brave Leute zu traktieren, auf eine bedrohliche Anzahl an. Die neofaschistischen Umtriebe nehmen zu.
Als ein Wohnsitzloser ermordet gefunden wird, ist Laura zwar erleichtert, dass es sich nicht um ihren neuen Bekannten handelt, andererseits erhöht sich ihre Sorge, dass die Neonazis darin verwickelt sein könnten und die üble Situation an der Isar sich weiter verschlechtert.
Ein unaufgeklärter Mord beschäftigt sie außerdem und so ist sie froh, dass sie am Ende nach vielerlei Recherche und Nachdenken auch noch von ihrem Geliebten aus Siena, Commissario Angelo Guerrini, Unterstützung erhält.
In gewisser Weise beschaulich erzählt die Autorin die Geschichte und schafft es ausgezeichnet, den Protagonistinnen und Hauptdarstellern einen erkennbaren Charakter und ein Gesicht zu verleihen. Das macht das Geschehen trotz aller Brutalität in dessen Konsequenz sympathisch und glaubhaft, insbesondere freilich die Hauptfigur.
„Hundszeiten“ ist ein gut erzählter Kriminalroman mit ausreichend und gut dosiertem Lokalkolorit und man meint schließlich, Frau Gottberg persönlich zu kennen und ist gespannt, was sie demnächst wieder alles erlebt.
© 09/2008, Redaktionsbüro Geißler, Uli Geißler, Freier Journalist, Fürth/Bay.