Gleich mit seinem ersten Roman „Hunger“, der 1890 erschien, gelang dem norwegischen Schriftsteller und späteren Literaturnobelpreisträger (1920) Knut Hamsun (1859-1952) der literarische Durchbruch, obwohl der Verkauf eher ein Fiasko war.
Im Mittelpunkt steht ein hungernder, vagabundierender und
namenloser Schriftsteller, der mühsam, aber meist erfolglos kleine Feuilletons an Zeitungen zu…mehrGleich mit seinem ersten Roman „Hunger“, der 1890 erschien, gelang dem norwegischen Schriftsteller und späteren Literaturnobelpreisträger (1920) Knut Hamsun (1859-1952) der literarische Durchbruch, obwohl der Verkauf eher ein Fiasko war.
Im Mittelpunkt steht ein hungernder, vagabundierender und namenloser Schriftsteller, der mühsam, aber meist erfolglos kleine Feuilletons an Zeitungen zu verkaufen sucht. Die Handlung beschränkt sich darauf, dass der Erzähler etwas zu Papier bringt, damit zu einem Redakteur geht, der ihn aber hinhält, so, dass er über Tage und Wochen keinen Pfennig Geld in der Tasche hat, die Miete nicht mehr zahlen kann, sodass er hungernd und obdachlos durch die Stadt Kristiania (das spätere Oslo) streift. Eindrucksvoll schilderte Hamsun den körperlichen und seelischen Verfall des erfolglosen Protagonisten. Daneben brandmarkt Hamsun die um sich greifende Industrialisierung, die das menschliche Zusammenleben immer schwieriger macht. Sein Romanheld irrt durch diese neue Welt mit fiebriger Nervosität. Der Roman ist gewissermaßen eine Suche nach Nähe, nach Aufmerksamkeit und nach dem Sinn des Lebens.
Die vorliegende Reclam-Ausgabe ist eine Übersetzung des Klassikers von Julius Sand-meier aus dem Jahre 1921, die behutsam modernisiert wurde. Sehr informativ und lesenswert das kluge Nachwort der Autorin und Übersetzerin Gabriele Haefs, die sich mit Hamsuns Sympathien für die deutschen Nationalsozialisten auseinandersetzt.