Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Politik - Region: Südasien, Note: 3, Freie Universität Berlin (Otto-Suhr-Institut), Veranstaltung: HS: Globalisierung in Südasien, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Zeitschrift „Foreign Affairs“ veröffentlichte 1993 einen Artikel des Politologen Samuel P. Huntington mit dem Titel „The Clash of Civilization“. Huntington präsentiert mit seinem Aufsatz ein neues Weltmodell und stellt die Hypothese auf, daß mit der neuen Weltordnung nach dem Kalten Krieg anstelle von Konflikten zwischen Nationalstaaten oder Ideologien vor allem Auseinandersetzungen zwischen „Zivilisationen“ treten werden. Mit seinem Beitrag, den er später in einem Buch konkretisierte, sorgte Huntington weltweit für Aufsehen. Dabei waren die Kritiker Huntingtons bei weitem in der Mehrheit, es ging den wenigsten darum, Huntingtons Gedankenmodell fortzuführen sondern vor allem wurden Gegenargumente aufgelistet, um seine Theorie zu widerlegen. Das Erstaunliche ist: Trotz der zahlreichen logischen Lücken in Huntingtons Werk verschwand es bis heute nicht aus dem wissenschaftlichen und halbwissenschaftlichen Diskurs sondern wird immer wieder zum Anlaß genommen, sich dem Thema der neuen Weltordnung zu nähern,. Es scheint, als hätte Huntington mit seinem prognostizierten Kampf der Kulturen ein theoretisches Vakuum gefüllt, das mit dem Ende des Kalten Krieges entstand. Nach dem Zusammenbruch des Sozialismus und der technischen Entwicklung der letzten Dekade haben die weltweiten Veränderungen eine Geschwindigkeit erreicht, der eine erklärende Theorie bis heute nicht gewachsen ist. Huntingtons Modell vom „Clash of Civilisation“ bietet eine willkommende Möglichkeit, sich zumindest nach dem Ausschlußverfahren einer Abbildung von Wirklichkeit und Entwicklung zu nähern.