Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, , Sprache: Deutsch, Abstract: Dieser Sammelband besteht aus vier Einzelpublikationen. Die erste Ausarbeitung befasst sich mit dem Tod des Major von Crampas aus Theodor Fontanes Roman Effi Briest. Sie geht der Frage nach, ob Geert von Innstetten bei seiner Duellforderung aus persönlichen Motiven aus Pflichtgefühl gegenüber der Gesellschaft handelt. Um diese Frage zu beantworten, soll in den ersten beiden Punkten auf den Ehrbegriff im Preußen des 19. Jahrhunderts und auf die Welt des Militärs zu dieser Zeit eingegangen werden. Stets stehen Literaturverfilmungen vor der schwierigen Aufgabe ihrem literarischen Vorbild auf der einen Seite nicht vollständig abtrünnig zu werden, auf der anderen Seite jenem aber auch Raum zur Entfaltung zu gewährleisten. Die zweite Publikation untersucht die Verfilmung Theodor Fontanes "Effi Briest". In besonderer Weise sollen zwei Frauenfiguren hervorgehoben werden. Luise von Briest, Effis Mutter, deren Erziehung maßgeblich Effis Entscheidungen und Weltbild beeinflusst, und Roswitha, die eine enge Bindung zu Effi hat und ihrer Herrin auch in die ärmliche Berliner Wohnung nach der Scheidung von Innstetten folgt. Adel und Armut stehen sich gegenüber, doch beiden weiblichen Charakteren ist eine Lebensklugheit und Prinzipientreue eigen, die sie auf ganz unterschiedlichen Ebenen parallel erscheinen lässt. Die dritte Seminararbeit befasst sich mit dem Hysterie-Diskurs um 1900 und dessen Widerspiegelung in Theodor Fontanes Roman "Effi Briest". Vor der Analyse des Romans wird Sigmund Freuds "Bruchstück einer Hysterie-Analyse" zusammengefasst vorangestellt, sowie weitere Ansätze wiedergegeben, um die damalige Auffassung über Symptome und Verlauf der Krankheit, sowie deren Diagnose nachvollziehbar zu machen. Die letzte Arbeit behandelt die Hauptfigur Effi Briest. Auf den ersten Blick scheint Fontane mit ihr einen Typus Frau geschaffen zu haben, der nicht in das Bild der damaligen Zeit passen will: Effi wirkt teilweise eigensinnig und neugierig. Außerdem wird ihren Handlungen "Übermut und Grazie" attestiert. Man könnte meinen, es handle sich um eine emanzipierte junge Frau, die sich nicht an Konventionen gebunden fühlt und ihr Leben lebt, wie sie es für richtig hält. Nun soll geklärt werden, ob man Effi als eine selbstbewusste und emanzipierte Frau sehen kann, die ihr Leben in selbstbestimmter Art und Weise bestreitet oder ob es Gründe gibt, die dagegen sprechen.
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