Die literarische Darstellung von psychischen Erkrankungen ist off- sichtlich fiir viele Schriftsteller von Interesse, wie die groBe Anzahl diesbeziiglicher Elemente in Erzahlungen und Romanen zeigt. - tiirlich spielen diese Darstellungen nicht immer die HauptroUe in li- rarischen Werken, sondern sind z.T. nur ein Nebenaspekt im R- men eines groBeren Werkes. Von den in der Literatur so zahlreichen Publikationen konnten hier aus Platzgriinden nur einige wenige - sammengestellt werden. Insofern ist das Buch eher als eine Beispi- sammlung anzusehen. Doch was bringt Schriftsteller dazu, eine psychische Krankheit als - jet zu wahlen? Wahrscheinlich gibt es eine Vielzahl von Motivat- nen. Unter anderem konnte es darum gehen, am Beispiel psychischer Erkrankungen Grenzerfahrungen menschlicher Existenz darzust- len. Auch mag bei einigen Darstellungen die Fremdheit oder die Skurrilitat der Symptomatik einer bestimmten psychischen Erkr- kung den Schriftsteller faszinieren. Das Interesse der Schriftsteller an psychischen Erkrankungen steht offensichtlich auch im Zusamm- hang mit der Entwicklung der Psychiatric und den immer genaueren Beschreibungen und verbesserten atiopathogenetischen Vorstell- gen liber psychische Erkrankungen. So ist zu beobachten, dass im 19. Jahrhundert, als sich erstmals eine wissenschaftlich orientierte Psy chiatric entwickelt - insbesondere verkorpert durch die franzosische Psychiatric mit den Autoren Pinel und Esquirol - Depressionen, S- zid und Wahnerkrankungen zu einem viel beachteten Sujet der Lite ratur wurden und dann von dort z.T. in Opernlibretti iibernommen wurden, die dann wiederum die Komponisten zu interessanten mu- kalischen Kompositionen verleiteten.
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