"Ich bin der Herr im Haus", entgegnete Alfred Krupp seinen streikenden Arbeitern 1872. Und Unternehmer seiner Zeit und nach ihm erhoben dieses Wort stillschweigend zu ihrer Leitlinie. Diese und andere Auffassungen von sich selbst als Unternehmer und von dem Staat, in dem sie leben, reflektieren die Festschriften Wuppertaler Unternehmen, die in diesem Buch untersucht werden. Die ältesten stammen aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert, die jüngsten sind aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Als Texte, die nicht dezidiert Politik und Geschichte thematisieren, tradieren diese Festschriften dabei in hohem Maße allgemein anerkannte politische Ansichten und Geschichtsauffassungen - die Weltansichten Wuppertaler Unternehmen. Das Wuppertal ist in diesem Zusammenhang hervorragend geeignet. Als "deutsches Manchester" behauptete die Region bis zum Ende des 19. Jahrhunderts eine ökonomisch führende Position, verlor dann aber in einer zunehmend global orientierten Weltwirtschaft den Anschluss. Wie reagierten die Unternehmer des Tals auf diesen Wandel? Wie auf die sich verändernden globalen und nationalen Bedingungen, wie auf die gesellschaftlichen Neuerungen? Die Festschriften beantworten diese Fragen mal distanziert, mal sehr persönlich, aber immer als Dokument der Zeit. Rezension in: industrie-kultur 1/2007 Rezension in: in: Archiv und Wirtschaft, 40. Jg., 2007, H. 3, Seite 164-166
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