Die Welt in 100 Jahren
Zum Inhalt:
Bob ist ein vorausschauender Mensch, deshalb veranlasst er, dass sein Körper nach seinem Tod aufbewahrt wird, - Wiederbelebung nach erfolgtem Fortschritt erwünscht. Als er jedoch 100 Jahre später wirklich erwacht, muss er feststellen, dass sich die Zeiten
nicht nur im medizinischen Bereich verändert haben. Sein Körper ist weg, er existiert nur noch als…mehrDie Welt in 100 Jahren
Zum Inhalt:
Bob ist ein vorausschauender Mensch, deshalb veranlasst er, dass sein Körper nach seinem Tod aufbewahrt wird, - Wiederbelebung nach erfolgtem Fortschritt erwünscht. Als er jedoch 100 Jahre später wirklich erwacht, muss er feststellen, dass sich die Zeiten nicht nur im medizinischen Bereich verändert haben. Sein Körper ist weg, er existiert nur noch als künstliche Intelligenz, die von seinem neuen Besitzer eine Mission auferlegt bekommt: Den Weltraum nach möglichen Zufluchtsorten für die Menschheit abzusuchen. Der fehlende Körper lässt sich dabei durch eine besondere Fähigkeit ausgleichen: Die Möglichkeit, sein Ich zu klonen. Und so schreitet Bob ans Werk – und ist bald viele.
Mein Eindruck:
„Ich bin viele“ ist kein Buch, das man nebenbei oder in Ministückchen vor dem Einschlafen lesen kann, - dafür wird es insbesondere nach dem ersten Klonen zu kompliziert. Denn jeder Klon bekommt einen neuen Namen, erobert (manchmal alleine, manchmal zu mehreren) neue Welten und die Zeiten sind in diesen Welten ebenfalls unterschiedlich – Einstein und seiner Relativitätstheorie sei Dank. Und leider fehlt unter Umständen der Zugang zu den vielen technischen Details, bei denen nicht sicher ist, ob sie der Gedankenwelt des Autors entsprungen oder Teil von Forschung und/oder Science-Fiction Serien sind. Nimmt man sich jedoch Zeit und setzt sich in ein abgeschiedenes Eckchen, wird man mit einem Text voller Esprit, Fantasie und viel Humor belohnt. Die Dialoge der Bobs untereinander und auch die Interaktionen mit anderen Charakteren (die nicht unbedingt menschlich sein müssen) lassen die Leser ein ums andere Mal grinsen. Durch die Vielfalt der Schauplätze ergeben sich sehr unterschiedliche Arten von Problemen, die durch einen Bob gelöst werden wollen – und auch hier wird es nie langweilig. Bei den Kampfszenen, die wahrscheinlich von Star Wars inspiriert sind, könnte jedoch einem Teil der Leserschaft der Zugang fehlen und die Versuchung groß sein, quer zu lesen. Der Schluss bringt einen weiteren Kunstgriff des Autors ans Licht: Ein Ende, was einen Abschluss anbietet und dennoch einen Ausblick auf einen möglichen Fortgang der Geschichte zeigt.
Mein Fazit:
Zwar viel Technik und Kampfgetümmel, aber auch ein sehr pointierter Witz und noch mehr Erfindungsgeist