Auf verschlungenen Wegen gelangt ein Manuskript aus dem frühen 15. Jahrhundert in die Hände eines Archivmitarbeiters. Ein Sensationsfund! Es handelt sich um die Erinnerungen des Berner Kaufmanns Conrad Lyriman, der der Stadt Basel die Fehde erklärte. Der Streitfall ist in mehreren Archiven belegt. Doch so zahlreich die Quellen sind, über Vorgeschichte, Ausmass und Dauer des Konflikts verraten sie nichts. Viele offene Fragen bieten Freiraum für Interpretationen: Was veranlasste Meister Conrad zu diesem Schritt? Weshalb gelang es den Obrigkeiten Berns und Basels jahrzehntelang nicht, den Zwist zu schlichten? Welche Rolle spielten der Oberstzunftmeister aus Basel und die Bürgermeistersgattin aus Konstanz, die Glasmacher aus dem Breisgau und die Räuberbande eines Simmentalers? Das Konvolut von mehreren Hundert Blättern gibt nun Aufschluss über die Hintergründe des damaligen Geschehens. Verfasser ist Conrad Lyriman selbst. Von allem, was er hatte, ist ihm nur seine Tochter geblieben. In krakeliger Handschrift zeichnet er für sie auf, wie alles war. Oder ist auch das nur eine Spielart einer möglichen Interpretation?
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