Der Lehrer, Freund und Inspirator vieler berühmter Komponisten, Pianisten, Musiker und Intellektueller im 20. Jahrhundert war eine Frau: Nadia Boulanger hat das musikalische Geschehen ihrer Zeit bestimmt wie niemand sonst, und aus diesen ebenso klugen wie unterhaltsamen Gesprächen mit Bruno Monsaingeon erfährt man, warum. Die Liste ihrer Schüler ist lang und prominent: Leonard Bernstein und Igor Strawinsky blieben ihr zeitlebens ergeben, mit Ravel machte sie Hausaufgaben, berühmt gewordene junge Künstler wie Philip Glass und Quincy Jones hatten ihr viel zu verdanken. Der große Paul Valéry sagte über seine Freundin: »Sie atmet, was wir hören.« »Mit ihrem einzigartigen Charakter hat sie Generationen von Musikschaffenden geprägt. Viele von Nadia Boulangers Schülerinnen und Schülern zählen heute zu den bedeutendsten Komponistinnen und Komponisten des 20. Jahrhunderts, während sie selbst als wegweisende Lehrerin vielen Menschen immer noch unbekannt ist.« Boulanger Trio
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Andreas Meyer schätzt, dass Bruno Monsaingeons Interview-Band mit Nadia Boulanger, wenn auch mit 40 Jahren Verspätung, nun auf Deutsch erschienen ist. Denn Boulanger war als Musiklehrerin, Dirigentin, Pianistin und Organistin nicht nur ein Multitalent und eine Grande Dame der Musikszene des 20. Jahrhunderts, bei der etwa Aron Copland, Roy Harris, Elliott Carter oder Leonard Bernstein in Lehre gingen, sondern konnte auch unterhaltsam aus ihrem Leben erzählen, wie die Interviews dem Kritiker zeigen. Neben spannenden Anekdoten etwa zu Boulangers Freundschaft zur Princesse de Polignac liest er auch gerne davon, wie Haltung der Pädagogin zur Musik - "Strenge" und "Treue zur Vergangenheit", zitiert Meyer - sich auch auf ihre Familiengeschichte beziehen lässt: Die Trauer um ihre verstorbenen Eltern, die Vergötterung der ebenfalls verstorbenen Schwester, die so viel besser im Komponieren gewesen sei. Darüber hätte der Kritiker gerne noch mehr erfahren, wie auch über Tatsache, dass Boulanger in den 30er Jahren die erste Frau war, die das New York Symphony Orchestra dirigierte. Trotz solch offener Fragen ein "kurzweiliges" und "vorzüglich übersetztes" Buch für den Kritiker.
© Perlentaucher Medien GmbH
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