Diese Serie von der Erfolgsschriftstellerin Viola Maybach knüpft an die bereits erschienenen Dr. Laurin-Romane von Patricia Vandenberg an. Die Familiengeschichte des Klinikchefs Dr. Leon Laurin tritt in eine neue Phase, die in die heutige moderne Lebenswelt passt. Da die vier Kinder der Familie Laurin langsam heranwachsen, möchte Dr. Laurins Frau, Dr. Antonia Laurin, endlich wieder als Kinderärztin arbeiten. Somit wird Antonia in der Privatklinik ihres Mannes eine Praxis als Kinderärztin aufmachen. Damit ist der Boden bereitet für eine große, faszinierende Arztserie, die das Spektrum um den charismatischen Dr. Laurin entscheidend erweitert. »Du hast die Stelle, Livia«, sagte Paul Rieger mit einem freundlichen Lächeln, hinter dem er seine Besorgnis verbarg. Vor ihm saß Livia Obermann, 23 Jahre alt, sportlich, hübsch, die langen braunen Haare zum Pferdeschwanz gebunden, mit großen braunen Augen und freundlicher Ausstrahlung. Auf den Mund gefallen war sie auch nicht. Sie hatte eine ordentliche Ausbildung zur Fachverkäuferin und hervorragende Zeugnisse. Ihr Auftreten war sympathisch, und wieder einmal, wie schon unzählige Male zuvor, hoffte er inständig, dass sie die Eine war, die ihn nicht enttäuschte. Wie oft hatte er schon gehofft, endlich eine richtig gute Verkäuferin für sein Geschäft zu finden? Er konnte die Fälle, in denen er sich hatte täuschen lassen, schon gar nicht mehr zählen. Einen guten Eindruck beim Vorstellungsgespräch machten mittlerweile die meisten, und bei sehr vielen war nichts dahinter. Traurig, aber wahr. Außerdem wechselten junge Leute heutzutage offenbar gerne ihre Jobs – von wegen ›Stellung fürs Leben‹! Sobald sie woanders bessere Arbeitsbedingungen witterten, waren sie weg. Dabei wurden sie hier besser bezahlt als in den meisten anderen Geschäften, und das Betriebsklima war auch in Ordnung. Aber nichts war so schwer, wie gutes Personal zu finden. Manche konnten einfach nicht verkaufen, manche hatten keine Lust zum Arbeiten, einige konnten sich das Sortiment nicht merken, andere schafften es nicht, bei Kundinnen oder Kunden den richtigen Ton zu treffen. Tatsächlich war es so, dass seine beste Verkäuferin über sechzig war, eine vom alten Schlag, die alles konnte, was man in diesem Beruf können musste. Und sein bester Verkäufer war auch schon weit über fünfzig. Was er aber brauchte, denn schließlich führte er ein Geschäft für Sportartikel, waren mehr junge Menschen, die auch junge Kundschaft anzogen. Und gerade mit den Jungen hatte er in den letzten Monaten nur Pech gehabt. Paul zählte sich mit seinen vierunddreißig Jahren selbst noch zu den Jungen, und es kam auch vor, dass er sich in den Laden stellte und beim Verkauf aushalf.