Weil nicht nur der Gipfel zählt Die inspirierende Geschichte einer außergewöhnlichen Frau erzählt von der Faszination des Expeditionsbergsteigens im Himalaya und ihrem Einsatz für Menschen in Not Billi Bierling arbeitet seit fast zwanzig Jahren für die Himalayan Database und gilt als die Expertin für das Expeditionsbergsteigen im Himalaya. Sie ist bekannt dafür, mit ihrem Fahrrad durch Kathmandu zu kreuzen, um Expeditionsbergsteiger aus aller Welt für diese einzigartige Chronik zu interviewen. In ihrem Buch erzählt sie nicht nur von ihren Erfahrungen als Chronistin oder ihren eigenen Achttausender-Expeditionen. Billi spricht auch offen und ehrlich über die Entwicklungen auf den höchsten Bergen der Erde und ihren Begegnungen im weltweiten Einsatz für Menschen in Not.
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"Ehrlich und persönlich. Ohne Getöse und Krach. Lesenswert." Garmisch-Partenkirchener Tagblatt, März 23
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.05.2023NEUE REISEBÜCHER
Für den Tisch Die Gartenhistorikerin Ambra Edwards führt uns mit "Planzenjäger" kreuz und quer durch die Welt und in die Geschichte der Botanik. Wir entdecken Riesenrafflesien und Wollblumen, den Taschentuchbaum, die Andentanne und lebende Steine. Und selbst wer schon mal gehört hat, dass die Bougainvillea nach dem französischen Offizier benannt wurde, der 1766 die Mission hatte, die Falklandinseln an Spanien zu übergeben, ahnt doch nicht, dass hinter dieser leuchtend blühenden Kletterpflanze eine ungeheuerliche Geschichte steckt. Mit an Bord war "Jean" Baret, der in Wirklichkeit eine Jeanne war, die sich als Mann verkleidet hatte, um als Assistent des Botanikers Commerson an Bord zu arbeiten - ihres Chefs und Geliebten. Die Tarnung funktionierte, bis sie in Tahiti ankamen, wo den Indigenen die Sache sofort auffiel, was zu Tumulten führte, wie Bougainville im Logbuch notierte. Höchstwahrscheinlich war Baret die erste Frau, die die Welt umsegelt hat. Die Illustrationen dieses schönen Bandes liefern die Archive der Botanischen Gärten von Kew. bali
Ambra Edwards: "Pflanzenjäger. Wie exotische Pflanzen in unsere Gärten kamen", 305 Seiten, Gerstenberg, 40 Euro.
Für die Tasche Die "Himalayan Database" ist für Höhenbergsteiger so etwas wie Kindlers Lexikon für Literaturwissenschaftler. In der Datenbank sind alle Expeditionen auf bedeutende Berge im nepalesischen Himalaya seit 1905 akribisch verzeichnet. Welche Route hat die Schweizer Expedition 1956 auf den Lhotse gewählt? Wer war die erste Frau auf dem Manaslu? Welcher Bergsteiger hat am Kangchendzönga keinen Gipfelbeweis vorgelegt? Die Datenbank hat die Antworten. Und natürlich ist auch die Erstbesteigung des Mount Everest, die sich in diesen Tagen zum 70. Mal jährt, dort genau dokumentiert. Die vor fünf Jahren verstorbene Amerikanerin Elizabeth Hawley, ebenso berühmt wie unter Bergsteigern berüchtigt, war die Begründerin der Database. Und ihre wichtigste Mitarbeiterin war in den letzten Jahren Billi Bierling, die deswegen seit fast zwanzig Jahren jedes Jahr mehrere Monate in Nepal zubringt. Darüber hat sie nun das Buch "Ich hab ein Rad in Kathmandu. Mein Leben mit den Achttausendern" geschrieben.
Billi Bierling ist in Garmisch-Partenkirchen geboren und aufgewachsen. Später lebte und arbeitete sie in London, Pakistan, der Ukraine, Israel und Bern, mittlerweile hat sie auch die schweizerische Staatsbürgerschaft. Außerdem hat Bierling selbst schon sechs Achttausender bestiegen. Und so erfährt man in ihrem Buch viel über die Entwicklung und die Veränderungen im Höhenbergsteigen, vor allem aber über ihre Zusammenarbeit mit Hawley und deren hohe Ansprüche bei der Pflege der Chronik. Bierling nahm viel auf sich. Als Hawley ihr Werk in Bierlings Hände legte, fragte sie, wie es sich anfühle, etwas aufzugeben, wofür man einmal eine so große Leidenschaft hatte. "Leidenschaft?", fragte Miss Hawley zurück. "Wie soll man denn für eine Datenbank eine Leidenschaft haben?" sgr.
"Ich hab ein Rad in Kathmandu. Mein Leben mit den Achttausendern" von Billi Bierling (mit Karin Steinbach). 256 Seiten, Tyrolia-Verlag, 28 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Für den Tisch Die Gartenhistorikerin Ambra Edwards führt uns mit "Planzenjäger" kreuz und quer durch die Welt und in die Geschichte der Botanik. Wir entdecken Riesenrafflesien und Wollblumen, den Taschentuchbaum, die Andentanne und lebende Steine. Und selbst wer schon mal gehört hat, dass die Bougainvillea nach dem französischen Offizier benannt wurde, der 1766 die Mission hatte, die Falklandinseln an Spanien zu übergeben, ahnt doch nicht, dass hinter dieser leuchtend blühenden Kletterpflanze eine ungeheuerliche Geschichte steckt. Mit an Bord war "Jean" Baret, der in Wirklichkeit eine Jeanne war, die sich als Mann verkleidet hatte, um als Assistent des Botanikers Commerson an Bord zu arbeiten - ihres Chefs und Geliebten. Die Tarnung funktionierte, bis sie in Tahiti ankamen, wo den Indigenen die Sache sofort auffiel, was zu Tumulten führte, wie Bougainville im Logbuch notierte. Höchstwahrscheinlich war Baret die erste Frau, die die Welt umsegelt hat. Die Illustrationen dieses schönen Bandes liefern die Archive der Botanischen Gärten von Kew. bali
Ambra Edwards: "Pflanzenjäger. Wie exotische Pflanzen in unsere Gärten kamen", 305 Seiten, Gerstenberg, 40 Euro.
Für die Tasche Die "Himalayan Database" ist für Höhenbergsteiger so etwas wie Kindlers Lexikon für Literaturwissenschaftler. In der Datenbank sind alle Expeditionen auf bedeutende Berge im nepalesischen Himalaya seit 1905 akribisch verzeichnet. Welche Route hat die Schweizer Expedition 1956 auf den Lhotse gewählt? Wer war die erste Frau auf dem Manaslu? Welcher Bergsteiger hat am Kangchendzönga keinen Gipfelbeweis vorgelegt? Die Datenbank hat die Antworten. Und natürlich ist auch die Erstbesteigung des Mount Everest, die sich in diesen Tagen zum 70. Mal jährt, dort genau dokumentiert. Die vor fünf Jahren verstorbene Amerikanerin Elizabeth Hawley, ebenso berühmt wie unter Bergsteigern berüchtigt, war die Begründerin der Database. Und ihre wichtigste Mitarbeiterin war in den letzten Jahren Billi Bierling, die deswegen seit fast zwanzig Jahren jedes Jahr mehrere Monate in Nepal zubringt. Darüber hat sie nun das Buch "Ich hab ein Rad in Kathmandu. Mein Leben mit den Achttausendern" geschrieben.
Billi Bierling ist in Garmisch-Partenkirchen geboren und aufgewachsen. Später lebte und arbeitete sie in London, Pakistan, der Ukraine, Israel und Bern, mittlerweile hat sie auch die schweizerische Staatsbürgerschaft. Außerdem hat Bierling selbst schon sechs Achttausender bestiegen. Und so erfährt man in ihrem Buch viel über die Entwicklung und die Veränderungen im Höhenbergsteigen, vor allem aber über ihre Zusammenarbeit mit Hawley und deren hohe Ansprüche bei der Pflege der Chronik. Bierling nahm viel auf sich. Als Hawley ihr Werk in Bierlings Hände legte, fragte sie, wie es sich anfühle, etwas aufzugeben, wofür man einmal eine so große Leidenschaft hatte. "Leidenschaft?", fragte Miss Hawley zurück. "Wie soll man denn für eine Datenbank eine Leidenschaft haben?" sgr.
"Ich hab ein Rad in Kathmandu. Mein Leben mit den Achttausendern" von Billi Bierling (mit Karin Steinbach). 256 Seiten, Tyrolia-Verlag, 28 Euro.
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