Ein banaler NSDAP-Funktionär aus Niederbayern entpuppt sich als Organisator von Holocaust-Verbrechen in der Ukraine. Als Fachlehrer beruflich gescheitert, avanciert Josef Glück 1934 zum NSDAP-Kreisleiter in Regen und 1936 zum Bürgermeister von Zwiesel. Geschickt macht er sich unentbehrlich an der Seite der Gauleitung in Bayreuth. Als Sonderbeauftragter des Reichsministers Alfred Rosenberg gelangt Josef Glück 1942 in die Ukraine und beteiligt sich an der Liquidation des Ghettos von Luzk – 25.000 Jüdinnen und Juden sterben in Massenerschießungen durch deutsche Polizeibeamte. 1944/45 koordiniert Josef Glück in Italien als Leiter der deutschen Besatzung in Udine den Einsatz von 40.000 Kosaken und Kaukasiern gegen italienische Partisanen. Diese Biografie geht verschütteten Spuren nach, entlarvt die skrupellosen Winkelzüge eines gerissenen Karrieristen, zerrt sorgsam verschwiegene Verbrechen ans Tageslicht, gibt vergessenen Opfern eine Stimme. Eine kriminalistische Dokumentation, angespornt durch das beschämende Versagen der westdeutschen Nachkriegsjustiz.