Pauline Harmange hasst Männer - und zwar alle bis auf ihren Ehemann. In ihrem kurzen, pointierten Essay appelliert sie offenherzig, provokativ und nicht ohne Witz an alle Frauen, es ihr gleichzutun und sich nicht mehr darum zu scheren, was eine männerdominierte Umwelt ihnen entgegenbringt. Dabei ist ihr Buch keineswegs ein Aufruf zur Gewalt, sondern eine Aufforderung zum Umdenken: Frauen sollten das Recht haben, Männer abzulehnen und ihnen misstrauisch zu begegnen. Denn dieser Perspektivwechsel kann ein emanzipatorischer und freudvoller Umgang mit einer Welt sein, die noch immer von Ungleichheiten in den Geschlechterbeziehungen geprägt ist. Männerhass ist für Harmange eine Möglichkeit der Befreiung in ein selbstbestimmteres Leben, in dem mehr Raum für weibliche Solidarität und mehr Verschwesterung sein sollte, eine Einladung an alle Frauen, Männer lustvoll zu meiden und Kraft aus den Beziehungen untereinander zu schöpfen.
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Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Rezensentin Eva Biringer bekommt genau das, was der Titel verspricht mit Pauline Harmanges Buch. Dass die Autorin gleich sämtliche Männer über die Klinge springen lässt und ihnen schlechte Absichten unterstellt, wenn sie sich als Feministen bezeichnen, muss Biringer erst einmal verdauen. Gibt es nicht auch liebevolle Männer? Harmanges knallharte Misandrie möchte Biringer am liebsten dahingehend begreifen, dass so ein Extrem schlussendlich zur Vernunft führt. Denn: Auch die Kommunikationswissenschaftlerin Harmange führt eine lange, glückliche Ehe.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Klug und frei von blindem Hass lotet Ich hasse Männer in Einklang mit Autorinnen wie Rebecca Solnit die Argumente und Grenzen des zeitgenössischen Feminismus aus, indem die zentralen Themen unter die Lupe genommen werden: Patriarchat, Mental Load, #Me Too und Solidarität." L'Obs 20201113